Alle Beiträge von StefanNadolny

Improvisationskonzert mit Tanz und Grafik

Donnerstag 15. September, 18:00-19:30Neue Brüderkirche // ook_VisitorZentrum Sarah Bernstein (Brooklyn) – violin, electronics 
Ursel Schlicht (Kassel, SonicExchange) – piano 
Tamara Cortez (Chile, Espora Collective) – visual art 
Heike Wrede (Kassel) – danceEine interdisziplinäre Zusammenarbeit von vier Künstlerinnen aus BrooklynChile und Kassel: Tamara Cortez vom Espora Collective und Ursel Schlicht begegneten sich diesen Sommer in der Neuen Brüderkirche bzw. dem ookVisitorZentrum und begannen einen künstlerischen Austausch. Sarah Bernstein und Ursel Schlicht kennen sich musikalisch aus Brooklyn, dies ist das erste Konzert im Duo. Heike Wrede und Ursel Schlicht arbeiten mit Tanz&Musik plus Lichtdesign, Malerei oder Grafik, und erkunden immer wieder neue Settings. 
Das Performance im Quartett wird 50 Minuten dauern, dann öffnen wir das Konzert für weitere ca 40 Minuten zum gemeinsamen Improvisieren in Musik, Tanz und Grafik.Anmeldungen sind willkommen, spontanes Mitmachen ist ebenso möglich. 
18:00 Konzert/Performance 
18:50 Improvisation mit Interessierten 
Anschließend gemeinsames Beisammensein, nongkrong und Gespräch. 
Neue Brüderkirche, Weserstr, 26., ook_visitorZentrum  https://documenta-fifteen.de/lumbung-member-kuenstlerinnen/ook_/ w.hoffnungskirchengemeinde.de

Stadtteilfest Wesertor

Herzliche Einladung zum Stadtteilfest Wesertor!

Unsere Gemeindefest beteiligt sich mit verschiedenen Aktionen am Freitag den 9.9.22, in der Weserstraße 26 (Neue Brüderkirche und Stadtteilzentrum).

Nachmittags gibt es viel Musik, leckeres afghanisches Essen und viele Aktionen zum Mitmachen.

Ab 16 Uhr spielt Palaver Rhababa, ab 17.30 MMO (Reggae).

Auch im Fahrrad-Kultur-Garten findet einiges statt.

Konzert Tropicanto 3.9.22

Die brasilianischen Chöre Tropicanto und Canta, Frankfurt! zeigen die kulturelle Vielfalt Brasiliens. Wir sprechen über die Kämpfe um die Würdigung von Vielfältigkeit in Brasilien und anderswo.
Wir alle wissen, dass Brasilien ein sehr vielfältiges Land ist, und man kann auch sagen, ein Land mit großen Gegensätzen. Da gibt es Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft und d.h., auch mit sehr unterschiedlichen kulturellen Wurzeln. Menschen aus Europa, nicht nur aus Portugal, sondern auch aus Italien und Deutschland zum Beispiel, Menschen aus Afrika aus unterschiedlichen Regionen, die ursprünglichen Bewohner Brasiliens, viele unterschiedliche indigene Völker. Auch viele Menschen aus Asien, aus Japan und China und aus dem Libanon und vielen anderen arabischen Ländern. Es gibt große Armut aber auch großen Reichtum.
Es gibt sehr unterschiedliche Landschaften, die Amazonas Region mit viel Urwald, von dem immer mehr zerstört wird zu Gunsten einer kaum nachhaltigen Landwirtschaft. Der Süden und der Süd Osten mit den großen Städten Sao Paulo und Rio, der Nordosten mit den Küstenstädten wie Salvador da Bahia, aber auch der trockenen Region Sertao, und der Norden. In diesen Regionen haben sich die unterschiedlichsten musikalischen Traditionen entwickelt. Einen Einblick in diese Vielfalt möchten uns die Chöre vermitteln.
Dabei geht es nicht nur darum, diesen musikalischen Reichtum zu genießen, sondern es geht auch um eine sehr ernsthafte Sorge. Nicht alle in Brasilien würdigen diese Vielfalt, nicht alle respektieren die Rechte aller Menschen und Gruppen in Brasilien. Seit der Regierung von Bolsonaro sind beispielsweise die Rechte der indigenen Völker massiv bedroht, obwohl sie in der Verfassung festgeschrieben sind. Da die Regierung Bolsonaro es zulässt, dass große Teile des Urwalds in der Amazonas Region abgeholzt die niedergebrannt werden, verlieren indigene Völker ihre Lebensräume und die Möglichkeit, nach ihren Traditionen zu leben. Auch die Rechte anderer Minderheiten werden mit Füßen getreten, ebenso die Rechte großer Teile der Bevölkerung.
Deshalb wollen wir in dieser Veranstaltung die Situation in Brasilien wahrnehmen und insbesondere den Kampf um die Würdigung der Vielfältigkeit. Dazu helfen uns Mitglieder der Gruppe ELAS, eine Gruppe brasilianischer Frauen aus Kassel.

Gesprächsveranstaltung „also-space“

“also-space” – wie besondere Räume Begegnungen ermöglichen und Verbindungen stärken können

mit Bischöfin Beate Hofmann, dem documenta-Künstler Reinaart Vanhoe u.a.

Am Donnerstag, den 1. September um 17-18.30 Uhr auf dem Hof des Stadtteilzentrums (bei Regen in der Kirche)

Räume sind ein wichtiges Thema der documenta fifteen. Das mag mit der vielfältigen Erfahrung von ruangrupa mit Räumen zu tun haben. Lange Zeit mieteten sie bewusst nur für kurze Zeiten Räume an, um mit immer wieder neuen Nachbarschaften in Kontakt zu kommen. Für Kurator*innen geht es immer um die Gestaltung von Räumen – ruangrupa hat einen besonderen Umgang gefunden: Das ruru-Haus als ein besonderer Ort mit unterschiedlichen Funktionen. Die Repräsentation der Orte der eingeladenen Kollektive in der Ausstellung. Das Bespielen und die Umgestaltung von besonderen Orten in Kassel.

Räume spielen auch eine große Rolle für kirchliches Handeln – nicht nur Kirchenräume. Auch die Sozialräume, in denen Kirchengemeinden agieren. Gemeinden arbeiten nicht nur mit Einzelpersonen, sondern Gemeinden bilden einen kirchlichen „Raum“, der meist auf Kirchen und weitere kirchliche Räume bezogen ist. Gleichzeitig bezieht sich Gemeinde auch auf Stadtteile oder Ortschaften und agieren auf das ganze Gemeinwesen bezogen. Kirchliche Räumlichkeiten können für ein Gemeinwesen wichtige Funktionen übernehmen, wenn Gemeinden ihre Räumlichkeiten für die in diesem Gemeinwesen wichtigen Anliegen öffnen.

Ein besonderes Experiment des documenta-Künstlers Reinaart Vanhoe ist es, an einem „inhabited space“ zu arbeiten, gemeinsam mit denen, die diesen Ort bewohnen. Das widerspricht der üblichen Praxis, entweder im „white cube“ des Museums auszustellen oder aber einen Ort für die Dauer der Ausstellung auszuräumen und nach der Ausstellung wieder leer zu hinterlassen. In unserem Fall arbeitet Reinaart Vanhoe einerseits mit den Akteuren in Stadtteilzentrum und Kirche zusammen, andererseits auch mit den verschiedenen Kollektiven, die er eingeladen hatte, einen „Schrein“ zu gestalten. Auch uns an der Neuen Brüderkirche hatte er angesprochen, und wir haben zusammen mit vielen Gruppen einen Teppich geknüpft. Dieser definiert ebenfalls einen Raum – in diesem besonderen Raum fanden verschiedene Konzerte und Gespräche statt, so auch dieses Gespräch.

Es sind zwei Impulse von je 10 Minuten geplant, von der Bischöfin und von Reinaart Vanhoe, beide zum Thema Räume.

Bischöfin Beate Hofmann verwies in einem Vortrag über Kirchenumnutzungen auf Martina Löw und den „spatial turn“ in den Sozialwissenschaften – sie war Professorin für Diakoniewissenschaft, bevor sie Bischöfin wurde. Im Reformprozess unserer Landeskirche wirbt sie darum, viele Kontaktflächen zu schaffen – auch durch eine Öffnung kirchlicher Räume und Mehrfachnutzungen. Sie betont in ihrem Text, dass Neues oft auf der Grenze entsteht, in der Begegnung der Verschiedenen. An unserem Standort gibt es dafür viele Beispiele: Die Kirche wird nicht nur für den Gottesdienst, sondern auch für die Lebensmittelverteilung und die Kleiderkammer genutzt, außerdem für Kulturveranstaltungen – besonders jetzt zur documenta. Das Stadtteilzentrum (das ehemalige Gemeindehaus) wird vom Diakonischen Werk betrieben, im Beirat und im Team begegnen sich Diakonie, Stadt Kassel, Kulturzentrum Schlachthof und Kirchengemeinde. In der Kirche, im Stadtteilzentrum, auf dem Hof und im Garten sind Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen unterwegs – Begegnungsräume mit den entsprechenden Herausforderungen.

Reinaart Vanhoe hat u.a. ein Buch über „also-space“ geschrieben („also-space“ and how indonesian art initiatives reinvented networking). Ein anderes Buch von ihm heißt „art within a citizen scene“. Räume spielen also in zweierlei Weise eine besondere Rolle, zum einen der Sozialraum (der Stadtteil, die Nachbarschaft, das Netzwerk, die Gemeinschaft der Interessierten), zum anderen die Räume selbst, die Begegnung ermöglichen. Reinaart Vanhoe propagiert den „also-space“ – immer wenn er sein Kürzel ook_ nutzt. „ook“ bedeutet „auch“ auf niederländisch. Dabei geht es um unterschiedliche Ebenen: Hierher kommen sowohl diese als auch jene. Hier kann man etwas bekommen und auch etwas geben. Hier kann man sowohl dies machen als auch das. Dieser Ort wird betrieben von X, aber auch von Y. Ich bin sowohl Gast als auch Gastgeber – und auch du bist eingeladen, beides zu sein.

Nach den beiden Impulsen wollen wir in einem zweiten Teil mit allen Anwesenden ins Gespräch kommen. Ich stelle mir vor, dass dieses Gespräch insbesondere für uns „auf dem Hof“, also zwischen Kirche und Stadtteilzentrum, besondere Chancen bietet.

Mit den Räumen verbindet sich das Stichwort Atmosphäre, das in den Kulturwissenschaften eine große Rolle spielt. Es geht um das Phänomen, dass Gefühle nicht nur individuell sind, sondern auch „räumlich“ sein können, d.h. überindividuell. Stimmungen übertragen sich auf die nahe Umgebung. Welche Atmosphäre wollen wir auf dem Hof und in unseren Räumen? Atmosphäre ist unverfügbar (wie der Heilige Geist – der Wind weht wo er will), aber dennoch gibt es Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Dabei geht es um das Verhalten der Anwesenden, aber auch um das äußere Erscheinungsbild von Räumen und Außenbereichen. Wie gelingt es, dass sich Menschen willkommen und wohl fühlen können? Welche Signale sendet welches Verhalten und welches äußere Erscheinungsbild?

Wir freuen uns auf ein angeregtes und anregendes Gespräch!

Eine Veranstaltung der Ev. Hoffnungskirchengemeinde, des Projektes Fahrrad-Kultur-Garten Wesertor und des Kollektivs „common ground“ im Rahmen der documenta fifteen

Vielfältige Ernte

Claudia Barth im neuen Hoffnungszeichen

Auf der documenta ist „lumbung“ ein wichtiges Prinzip. Die “Reisscheune“= lumbung steht für das Teilen, das Austauschen und Diskutieren, wie der übrige Teil der Ernte gerecht unter allen verteilt werden kann. Lumbung kann auch übertragen verstanden werden und meint dann gemeinschaftliche Aktionen wie miteinander kochen, essen, gärtnern, gestalten und die Organisation dazu. Ähnlich wichtig für die Abläufe ist dabei die sogenannte „Ernte“, der  „harvest“.  Die Ernte auf der documenta ist nicht nur ein spezifisches Kunstwerk, sondern auch schon das, was zur Entstehung desselben beigetragen hat. Beobachter*innen halten fest, was sie bei den Gesprächen, dem Austausch, den Absprachen wahrnehmen und bringen es in eine Form: einen Text, ein Bild, ein Gedicht, mindmap oder Film.

Ernte/ harvest auf der documenta …

Durch meine Einsätze im ook_Café und eigene Rundgänge und Besuche ist meine bisherige documenta-Ernte: Die Anregungen zum Austausch und Mitmachen erlebe ich als sehr inspirierend – leider hatte ich nicht immer Zeit, mitzuspielen, mitzudenken oder mitzukochen. Und dennoch habe ich mich an allen Orten als Teil des Ganzen wahrgenommen. Ich finde es erstaunlich, dass die Offenheit der verschiedenen Kollektive und die „Unfertigkeit“ mancher Orte selbst bei mir als kunstunerfahrenem Mensch genau das freisetzt, was ich als Grundlage aller Kunst ansehe: die Sehnsucht nach Kreativität, nach selber gestalten und sich ausdrücken. Mit meinem Beitrag aus Wort, Bild u.a. ergibt sich für die Künstler*innen eine neue Grundlage ihrer Weiterarbeit. Reden, Hören, Austausch ist für mich die „Kunst“. Faszinierend ist, dass dieser Prozess auf Augenhöhe funktioniert.    C. Barth                                                                         

 … und Ernte in der Hoffnungskirchengemeinde:

 Sommerabschluss für ALLE am Freitag, 23. Sept. 2022 im Fahrrad-Kultur-Garten um 18.30 Uhr

Wir wollen auf das schauen, was im Sommer war, miteinander reden,  auf dem Teppich sitzen, Musik machen und hören, essen … Alle sind herzlich eingeladen, ihre „Ernte des Sommers“ zu teilen, davon zu erzählen, weiter zu denken, sich zu freuen! Und vielleicht entdecken wir ja zusammen auch, was wir bewahren, erhalten und weiterhin miteinander teilen wollen.

Und wir haben auch einen neuen Mitarbeiter im Weinberg Gottes! Wir freuen uns sehr, dass Herr Timo Janssen die Zeit seines Vikariats ab 1.Sept. 2022 in der Hoffnungskirchengemeinde verbringen wird und wünschen ihm Gottes Segen für diese Zeit!

Moin Mit’nanner! Ich heiße Timo Janssen, bin gebürtiger Ostfriese und freue mich ab September bei Ihnen Vikar zu sein. Studiert habe ich in Göttingen und Oslo und mich in den letzten Jahren mit einer Doktorarbeit in Reformationsgeschichte beschäftigt. Da ich in meiner Freizeit gerne in Bewegung bin – ob auf dem Motorrad, beim Crossfit oder mit dem Mountainbike – freue ich mich, nun bald mit Ihnen unterwegs zu sein. Auf eine schöne gemeinsame Zeit, Ihr Timo Janssen