Monika Fischer kommt aus Kaufungen zur Neuen Brüderkirche. Sie hat eine Jahreskarte für Bus und Bahn, „damit kann ich fahren wie ich will“, sagt sie die zweifache Mutter und vierfache Oma. Sie sei ein bisschen krank gewesen und habe keinen Mumm mehr gehabt. Darum sei sie auch seltener zur Lebensmittelausgabe gekommen. Immer, wenn jemand unfreundlich oder drängend mit ihr umgehe, dann vertrage sie das nicht, rege sich auf und werde krank.
Das Angebot an Lebensmitteln an der Neuen Brüderkirche findet Monika Fischer „gut“. Im Laden müsste sie soviel bezahlen dafür. In Kaufungen gebe es keine Lebensmittelausgabe, und die Essensausgabe im Stephanushaus in Kaufungen sei wegen Corona ausgesetzt. „Das fehlt mir sehr“, sagt Monika Fischer. Sie selber koche gerne. Schnitzel, Bratwurst und Bratkartoffel. Und eine Freundin lade sie häufig ein zu Kaffee und Kuchen.
Monika Fischer bezieht Rente. Fünf Jahre hat sie mal am Fließband gearbeitet, dann als Küchenhilfe bei ihrer Mutter und später bei der AEG. Ihre Kinder sind noch keine 50 Jahre alt. Eine Tochter ist Kinderkrankenschwester und Familienbetreuerin in Zürich. Die andere wohnt bei ihr, der Mutter. Ihr gibt Monika Fischer von den Lebensmitteln ab.
Sie kommt gerne zur Neuen Brüderkirche: „Ich darf keine Aufregung haben. Ich will meine Ruhe haben und mit keinem Streit. Der Pfarrer hier ist freundlich und sehr in Ordnung. Das ist wirklich so eine gute Kameradschaft hier. Da kann man sich für einsetzen. Vom Pfarrer habe ich noch nie ein böses Wort gehört.“
Portrait: Claus Müller von der Grün – Foto: Karola Müller von der Grün