Hier finden sich alle thematischen Beiträge und Veranstaltungshinweise zu thematischen Veranstaltungen. Auch Beiträge zum jeweiligen Halbjahresthema tauchen hier auf, außerdem unter dem entsprechenden Schlagwort.
Seit Oktober 2023 läuft unser Projekt „We are Family! – InterKulturelle Familienarbeit“, das vom Innovationsfonds der EKKW, unserer Landeskirche, gefördert wird. Das Projekt hat zum Ziel, die interkulturelle Gemeinschaft rund um unsere Gemeinde und darin insbesondere die Familien weiter zu fördern, aber auch das „Familiengefühl“, dass wir eine große Gemeinschaft sind, und zusammengehören über alle Unterschiede hinweg.
In der Neuen Brüderkirche treffen sich Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft – in unseren sozialen Projekten wie in unseren Gottesdiensten, als Gäste und als Mitarbeitende. Außerdem feiern auch die „Divine Impact Church of God“ (eine freie Pfingstgemeinde mit Pastor Steve Ogedegbe, der beim Himmelsfels arbeite, einer interkulturellen Jugendbegegnungsstätte) und eine eritreisch-orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste hier und sind darüber hinaus aktiv. Dazu kommt die Nachbarschaft des Stadtteilzentrums und die Zusammenarbeit mit der benachbarten Moscheegemeinde.
An der Erlöserkirche gibt es die Ev. Kita Fasanenhof, die von Kindern und Familien aus vielen Ländern besucht wird. Besonders hier (aber auch an der Kita Finkenherd) wollen wir die Arbeit mit den Familien intensivieren. Bereits gestartet hat das Projekt Winterspielplatz, das sehr gut angenommen wird.
Weitere Informationen finden Sie im Gemeindebrief zum selben Thema!
– „We are family“ in der Hoffnungskirchengemeinde – Langfassung
von Timo Janssen, Vikar in der Hoffnungskirchengemeinde
„We are family“, so lautet das Motto der neuen Familienarbeit in der Hoffnungskirchengemeinde. Mithilfe des Innovationsfonds der EKKW wurden zwei neue Stellen geschaffen, um familienorientierte Arbeit in unserer Gemeinde zu stärken und auszubauen. Dass hier ein fruchtbarer Boden für Familienarbeit steckt, zeigen nicht nur die zwei Kitas in unserer Gemeinde (Kita Finkenherd und Fasanenhof), sondern auch die vielen Menschen, die die Kirchengemeinde als ihre (neue) Familie betrachten. Dabei stellt sich mir die Frage: Wie kann so eine Familienarbeit aussehen? Kann eine Gemeinde überhaupt eine „Familie“ sein? Steht sie dann nicht in Konkurrenz zur eigenen Familie? Und evangelisch betrachtet: Was sagt eigentlich die Bibel dazu, wenn eine Gemeinde eine Familie sein will?
Die Formen von Familie sind heutzutage sehr vielfältig. Es gibt große sowie kleine, multikulturelle, Patch-Work-Familien, Wohngemeinschaften, die sich als eine Familie betrachten, als auch die klassische Variante von Vater-Mutter-Kind. Wir werden alle in eine Familie hineingeboren. Die Familie, zu der wir uns aktuell zugehörig fühlen, kann später aber ganz anders aussehen. Am Anfang sind es oft die Eltern, die die eigene Familie ausmachen. Später sind es vielleicht Freunde, dann die Partner*in oder andere Beziehungen. Welchen Platz kann da eine Kirchengemeinde einnehmen?
Die Bibel – ein Buch voll mit Familien
Wenn man diese Frage mit der Bibel beantworten will, so erhält man zunächst viele Antworten. Man könnte sagen, dass die Bibel voll mit Familien ist. Adam und Eva mit ihren Kindern Abel, Kain und Set (1. Mose 2-4). Früh werden familiäre Probleme thematisiert, beispielsweise zwischen den Brüdern Esau und Jakob, die sich fast bis zum Tode streiten (1. Mose 25-33), oder zwischen Josef und seinen Brüdern (1. Mose 37-50). Jedes Weihnachten steht eine besondere Familie im Fokus, nämlich Josef, Maria und Jesus (Mt 1; Lk 2). Dazu verwendet die Bibel gerne das sprachliche Bild einer Familie. Prominent wird z.B. Gott als Vater im Vater Unser bezeichnet, Gottes mütterliches Handeln (Jes 49,14f.) beschrieben, aber auch sein Volk als uneinsichtige Kinder (Jes 1,2) dargestellt. Paulus nennt die Gläubigen immer wieder Kinder Gottes (Gal 4,6f.; Röm 8,14-17) und in jedem Brief begrüßt er sie als Brüder und Schwestern. Die Bibel scheint ähnlich vielfältige Familienbilder zu besitzen, so wie wir sie heute in der Gesellschaft erkennen.
Die Bibel hält aber nicht nur Bilder parat, sie spricht Familien auch direkt an. Sehr bekannt ist das vierte Gebot: „Du sollst seinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebst in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“ (2. Mose 20,12) Gleichzeitig sagt Jesus aber auch: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lk 14,26). Dann aber kritisiert Jesus auch die Menschen, die das vierte Gebot nicht respektieren und ihren eigenen Vorteil gegenüber ihren Eltern suchen (Mt 15,3-6). Was denn nun?
Schnell wird klar. Das Thema „Familie“ schillert in der Bibel in vielen Farben. Wenn nun aber eine Gemeinde selbst Familie sein will und/oder sich an Familien wenden möchte, woran kann sie sich orientieren? Was für eine christliche Orientierung liegt nahe, wenn sie selbst familienorientiert sein will?
Jesus Christus, der Familienmensch
Ich entscheide mich an dieser Stelle, den klassisch „evangelischen“ Weg zu gehen und versuche mich, an Jesus Christus zu orientieren. Das hat einen großen Vorteil: Für Jesus sind Familien nicht fremd. Er selbst ist in einer Familie aufgewachsen und immer wieder kommt er mit Familien und ihren Problemen in Kontakt. Aber auch seine Wortwahl ist oft „familiär“. So bezeichnet er sich als „Menschensohn“ (z.B. Lk 19,10 „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“), er spricht Gott mit „Vater“ an und selbst wird er sogar als „Sohn Gottes“ bezeichnet (z.B. Mk 15,39). Gerade die letzten Beschreibungen machen aber noch eine weitere Sache bei Jesus deutlich: Er nutzt familiäre Begriffe, um damit seine Beziehung zu Gott zu beschreiben. Jesus denkt bei Familie immer auch an seine himmlische Familie. Dass das schon früh Verwirrung oder Widerspruch ausgelöst hat, merkt man beispielsweise an der Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel. Nachdem seine Eltern ihn lange gesucht und dann im Tempel gefunden hatten, sagte er zu ihnen (auch seinem Vater Josef!), dass er bei denen sein muss, die zu seinem Vater gehören (Lk 2,49).
Die himmlische Familie
Jesus hat also immer seinen himmlischen Vater vor Augen. Letzten Endes ordnet er seine himmlische Familie seiner irdischen vor, wenn er sagt: „Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ (Mk 3,35). So könnte man auch das vierte Gebot verstehen. Man soll zwar seine irdische Familie ehren, die himmlische Familie kommt aber davor. Sie kommt davor, weil sie größer als jeder Stammbaum ist. Nicht die biologische Abstammung, sondern die Liebe soll die Kinder Gottes untereinander verbinden. Jeder und jede kann und soll Teil dieser himmlischen Familie werden – eine Familie, in der Jesus unser Bruder, Gott unser Vater/Mutter und der andere Mensch unser Geschwisterteil ist.
Für eine familienorientierte Gemeindearbeit hat das eine grundlegende Konsequenz, wenn sie Teil dieser himmlischen Familie sein will: Sie begreift den Menschen, dem sie begegnet, als einen Teil ihrer eigenen Familie. Sie hat von ihrem Bruder und Sohn Gottes gelernt, dass jeder Mensch mit geschwisterlicher Liebe zu begegnen ist. Wenn Gemeinde himmlische Familie vor Ort sein will, dann bedeutet das Offenheit für die Herausforderungen und Probleme ihrer Geschwister. Sie kümmert sich um den „komischen“ Onkel genauso wie um den redseligen Bruder oder die motivierte Schwester. Solch eine Gemeinde weiß darum, dass unter Geschwistern nicht immer alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. Sie hofft aber auf die gemeinsame Liebe, weil der liebende Gott ihr Vater/ihre Mutter ist. Die Liebe Gottes eint sie und bringt sie zusammen, wie Vater, Sohn und Heiliger Geist miteinander in Liebe verbunden sind.
Bedeutet das für eine Gemeinde dann, mit bestehenden Familien zu konkurrieren? Jesus könnte man durchaus so verstehen. Immer wieder wird diese Konkurrenz zum Thema. In der Nachfolge seiner Jünger wird sie real, weil sie ihre Familie für und wegen Jesus zurückgelassen haben. Diese Konkurrenz ist da und ich meine auch, dass sie diese Konkurrenz nicht auflösen sollte. Wenn Jesus nämlich von seiner himmlischen Familie spricht, denkt er vom Ende her, das in die Gegenwart strahlt. Anders gesagt: Vom Reich Gottes. Er geht von der Zukunft des Menschen aus, davon wie der Mensch in der Zukunft Gottes sein wird. Er spricht von einer Realität, in der die Menschen unabhängig ihrer Kultur, Abstammung und Status zusammenleben werden (Gal 3,28). Gemeinde ist dann ein Vorgeschmack auf diese zukünftige, himmlische Familie, ein Vorgeschmack darauf, dass die irdischen Familien in eine himmlische Familie übergehen werden. Und damit wird sie immer einen empfindlichen Punkt irdischer Familien berühren. Jede Familie möchte in irgendeiner Form beständig sein, indem sie Traditionen, Rituale, Kultur, zumindest genetisch, etwas weitergeben will. Jesus will diese Beständigkeit aber in eine neue, mit Gott überführen.
Dabei werden die irdischen Familien aber nicht unwichtig. Jeder Mensch kommt aus einer Familie, wird von ihr geprägt. Oft ist es die Familie, in der das Kind, der Mensch, zum ersten Mal von Gott hört. Indem wir unsere Eltern ehren sollen, schauen wir auf unsere Anfänge und nehmen sie ernst – auch dann, wenn wir Teil der himmlischen Familie werden wollen, Teil der himmlischen Zukunft Gottes. Gäbe es nämlich das Bild einer liebevoll miteinander umgehenden Familie nicht, wäre es schwierig, sich vertrauensvoll an Gott zu wenden.
Hoffnungskirchengemeinde als Teil der himmlischen Familie
Wie lässt sich dieses Bild der himmlischen Familie auf die Hoffnungskirchengemeinde anwenden? Als Gemeinde schafft sie einen Ort, an dem jeder als Kind Gottes Willkommen ist. Sie schafft einen Raum, wo Vater, Sohn und Heiliger Geist wirksam werden können. Sie ermöglicht eine Atmosphäre, wo liebevoller Umgang die erste Handlungsmaxime darstellt. Dabei nimmt sie die jeweiligen Ursprünge, Kulturen und Familien der einzelnen Menschen wahr und ermöglicht ihnen ihre Gaben und Talente als Teil der himmlischen Familie einzubringen. Sie gibt einen Vorgeschmack auf die Zukunft mit Gott und singt: „We are one in the Spirit, we are one in the Lord. And we pray that all unity may one day be restored. And they’ll know we are christians by our love […].“ (Eg+ 84).
Wer hinschaut, findet an vielen Stellen diese himmlische Familie real werden: im gemeinsamen Musizieren, zusammen speisen, im Lachen und Lächeln, im Bauen und Arbeiten, im Teilen von Angst und Sorgen.
Herzliche Einladung zu den beiden Aufführungen des spannenden Tanztheaterprojektes AdamA! Wir freuen uns, dass es in der Neuen Brüderkirche stattfindet.
Adamah heißt auf hebräisch „Erde“ (davon ist auch der Name Adam abgeleitet, weil er aus Erde gemacht ist). In dem Tanztheaterprojekt wird das Material Tonerde eine große Rolle spielen.
Der Untertitel heißt „On common ground“ – da sind wir natürlich gespannt, welche inhaltlichen Brücken sich zu unserem „common ground“-Teppichprojekt im letzten Jahr schlagen lassen.
Am Freitagabend (13.10.) wird es nach der Aufführung ein Künstlerinnengespräch geben.
Erneut gibt Ursel Schlichts Trio ein Konzert, in dem ihre Kompositionen Jazz, Improvisation und afghanisches Tablaspiel verbinden. Ursel Schlicht hat sich mit den zyklischen “tala”, der klassischen Rhythmen der Tabla beschäftigt und dazu Stücke für das Trio geschrieben. Shams Hashemi Mahmoud beherrscht traditionelle afghanischen Tabla-Spielweisen. Er stammt aus einer afghanischen Musikerfamilie und lebt seit vielen Jahren in Südhessen; Tabla ist sein Hauptinstrument. Rolf Denecke interpretiert sensibel und kraftvoll am Kontrabass.
Das Projekt ist Teil von Ursel Schlichts Reihe SonicExchange. Die Musik zeigt einen positiven Weg des Austauschs und der Hoffnung. Nach dem Konzert laden Pfarrer Stefan Nadolny und Ursel Schlicht ein zu Austausch und Begegnung.
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Die Künstlerin Annika Klober, die an der Kunsthochschule Kassel studiert, beschäftigt sich in Ihrer Examensausstellung mit der Schließung der Kirche, in der sie ihre religiöse Sozialisation erfahren hat. Sie hat in ihrer Heimatkirche „Impressionen“ gesammelt, Abdrücke von Oberflächen und sakralen Kunstwerken. Auf diese Weise setzt sie sich damit auseinander, welche Eindrücke dieser Raum bei ihr hinterlassen hat. Sie nimmt diese Eindrücke mit in die Neue Brüderkirche, einen ganz anderen Raum mit einer anderen Gottesdiensterfahrung, und stellt ihre bisherigen Erfahrungen daneben. Der Ausstellungs-Kirchenraum ist dabei bewusst nicht White Cube, sondern Kontrapunkt. Erfahrungen überlagern sich, kirchliche Vielfalt wird sichtbar und erlebbar. Die Ausstellung lädt ein zur Auseinandersetzung mit biografischen und kirchlichen Übergängen. „Was bleibt?“ ist die Frage im Untertitel. Was bleibt von unserer Sozialisation? Wie verwandelt der Heilige Geist? Wie bleiben persönlich erlebte Atmosphären präsent beim Betreten anderer Räume?
Außerdem: Pfingstgottesdienst am 28.5.23 um 11.15 mit der Künstlerin Annika Klober im Vorfeld der Ausstellung, zu „Heiliger Geist und Atmosphäre“ und den oben genannten Fragestellungen.
Astrid Hülsmann ist Bildhauerin. In zwei ihrer letzten Projekte arbeitet sie nicht wie sonst mit schwerem Marmor, sondern mit Abformungen.
In „natures navels“ geht sie der Frage nach, wie Früchte entstehen. Sie fragt nach ihren Ursprüngen. Von allen diesen Früchten, die man bei uns kaufen kann, hat sie die Bedingungen ihrer Entstehung recherchiert, den Pestizideinsatz, die Arbeitsbedingungen. In den Abgüssen aber ist dieses Wunder sichtbar – oder auch verborgen: Der Nabel der Früchte, über den sie entstehen, über die sie mit all der Energie versorgt werden, die in ihnen steckt.
In „belly buttons“ formt sie die Bauchnabel von 100 Menschen aus 100 Ländern ab – ihre aktuelle Arbeit. 45 Menschen aus 45 Ländern hat sie schon gefunden. Auch hier geht es um den Ursprung – unseren Ursprung, um dieses Wunder unserer Entstehung.
Das Thema war sehr spannend, und es gibt hier Texte von ganz vielen Autor*innen! Herzlichen Dank an alle!
Wir wollen zu einigen Stichworten daran noch etwas weiter schreiben, und wir hoffen, dass es später eine Art zweite Auflage gibt mit noch mehr zum Thema Räume!
Hier die im Gemeindebrief erschienene gekürzte Version:
Steve, es gibt in der postkolonialen Debatte eine Theorie vom dritten Raum, von Homi K. Bhabha entwickelt. Der erste Raum ist der eigene Raum, der zweite Raum ist der andere Raum bzw. der Raum der anderen, der dritte Raum ist der Begegnungsraum. Euch war sehr wichtig, dass ihr nicht als Gastgemeinde in die Neue Brüderkirche kommt, sondern als Kooperationsgemeinde. Und mit dieser Theorie könnte man dann sagen: nicht in den zweiten Raum zu wechseln und sich da bewegen zu müssen, sondern in den dritten Raum. Kann man das so sagen?
Ja, weil wir den dritten Raum als einen Raum definieren, in dem es ownership identity gibt, d.h. eine Form von gemeinsamem Eigentümer sein. Wir geben beide Macht ab und definieren den Ort neu, indem Beziehungen entstehen, und an die Stelle unserer Macht tritt die Macht Gottes. Die konfessionelle Unterschiedlichkeit ist dann kein Problem mehr im Haus Gottes.
Was macht den dritten Raum sonst noch aus, und: Wie kann Begegnung gelingen?
Ich sehe es so: Es ist ein Ort des Experiments. Jeder kann sich frei bewegen, jeder kann sich auch entfalten, ohne Angst zu haben, ohne Überlegenheit zu spüren, das heißt man ist ganz frei darin. Der dritte Ort ist ein Safe Space.
Das ist interessant, denn viel definieren ihren Safe Space nicht unbedingt als den dritten Raum, sondern als den eigenen Raum!
Ja, aber für mich ist es der dritte Raum, weil ich immer vom beiden Kontexten her reflektiere, und weil ich auch immer ziemlich beschäftigt bin mit der second generation, hab ich den dritten Ort als Safe Space gesehen. Das gilt insbesondere für die second generation, für die third culture kids, die Kinder aus interkulturell gemischten Familien. Ein dritter Ort, wo kein Deutscher sie unterdrückt und ihnen sagt: „Du bist in unserem Land, du gehörst nicht zu uns“, sondern ein Ort, wo wir gemeinsam gestalten. Dieser dritte Ort ist der einzige Ort, wo sie sich wiederfinden, wo sie angenommen sind als Mensch. Oft sind sie ja in gewisser Weise Opfer dieser komplexen Gesellschaft, sie werden nicht verstanden und in der Schule unter ihren Möglichkeiten gehalten, sie fühlen sich irgendwie verloren. Aber durch den dritten Ort bricht eine Hoffnung herein, wieder in die Gesellschaft zurückzukommen, das ist sehr wichtig. Sie erleben, dass sie gebraucht werden, Licht der Welt sein können, und sie können ihre Kreativität ausleben.
Wollen denn die Leute Begegnung? welche Erfahrungen machst du mit unseren beiden Gemeinden?
Wir sind unterwegs, wir lernen Distanz zu definieren und Identität, einzelne Identitäten und auch gemeinsame Identität. Die muss entwickelt werden, aber wir lieben diesen Prozess, und da sind wir bewusst reingegangen.
Kommen wir noch mal auf die Gestaltungsdetails zurück. Auch die sind ja wichtig für die Atmosphäre*.
Als wir unser erstes Gespräch über eine mögliche Kooperation geführt haben, haben wir über einige Sachen gesprochen, und da hast du gesagt: „Steve, ist kein Problem!“ Ja, der Raum soll Wiedererkennbares bieten für beide Seiten. Damit sind wir noch nicht fertig, aber jetzt ist zum Beispiel der Kasten von unserer Leinwand grau lackiert, sieht gut aus! Wir sind gemeinsam auf diesem Weg. Es sieht schon richtig cool aus, auch das Licht hintendran.
Wir hatten vier Lichter, ihr hattet zwei etwas stärkere Lichter, und zusammengestellt sieht es richtig gut aus!
That’s why we say: We are loving it! Wir lieben es!
Die Fragen stellte Stefan Nadolny.
Mehr zu den Gedanken von Homi K. Bhabha finden sich zum Beispiel auf Wikipedia. Auch andere haben in der Soziologie vom dritten Raum gesprochen, allerdings damit nicht das selbe gemeint, z.B. Lefebvre.
Herzlich Willkommen in der Erlöserkirche Fasanenhof und in der Neuen Brüderkirche!
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