Archiv der Kategorie: Themen

Hier finden sich alle thematischen Beiträge und Veranstaltungshinweise zu thematischen Veranstaltungen. Auch Beiträge zum jeweiligen Halbjahresthema tauchen hier auf, außerdem unter dem entsprechenden Schlagwort.

Interreligiöses Gespräch über Kunst 28.7.2022

19 Uhr Hof Stadtteilzentrum, Weserstraße 26

Du sollst Dir kein Bildnis machen—Bilderskepsis und Kunstverständnis im Islam und im Christentum

Mit
Aliaa Abou Khadour (Künstlerin und Kunstwissenschafterin)
Gudrun Ingratubun (Sobat)
Imam Mahmoud Abdelaziz (Islamisches Zentrum)
Stefan Ahr (Katholisches Dekanat)

Vier kurze Impulse und Gespräch mit allen Anwesenden

Networking – comparing german and indonesian style

Gespräch mit Reinaart Vanhoe, documenta-Künstler, und Peggy Niering, Stadt Kassel.

Reinaart Vanhoe, der mit uns am ook_visitorZentrum arbeitet (so der Titel des documenta-Standorts Weserstraße 26), arbeitet seit 22 Jahren mit Ruangrupa zusammen und hat u.a. ein Buch mit dem Titel „also-space: How indonesian art initiatives have reinvented networking“ geschrieben. Welche neuen Ideen gibt es da zu entdecken? Was könnte für hiesige Bemühungen um Netzwerkarbeit anregend sein? Welche Arbeitsweisen sind uns auch an anderen Stellen der documenta begegnet, die uns inspirieren?

Wir laden herzlich zu einem kleinen Gespräch (oder auch einem Nongkrong 😉 ) ein. Gerne könnte Ihr/ können Sie die Einladung an weitere Netzwerk-Interessierte weitergeben!

Herzliche Grüße

Stefan Nadolny

Mittwoch, 13.7.22, 13-14.30 Uhr

Hof Stadtteilzentrum/ Weserstraße 26

Networking – comparing german and indonesian style. Mit Peggy Niering (Stadt Kassel), reinaart vanhoe (documenta-Künstler ook_visitorZentrum) u.a. – Moderation Stefan Nadolny

garden talks mit MADEYOULOOK

Die Gruppe Gemeinschaftsgärtnern im Fahrrad-Kultur-Garten lädt herzlich ein zu einer ganz offiziellen documenta-Veranstaltung mit dem Kollektiv MADEYOULOOK aus Südafrika und der Künstlerin und Gartenaktivistin Marwa Arsanios aus dem Libanon. Wir bitten um Anmeldung an merlind.sauerland@posteo.de.

Von: MADEYOULOOK <hello@made-you-look.net>

An: MADEYOULOOK hello <hello@made-you-look.net>

(English below)

Mit unserem dritten Programm setzen wir den Prozess des Austauschs zwischen wachsenden Räumen in Kassel fort:

MARWA ARSANIOS und MADEYOULOOK

Mittwoch, 15. Juni 2022

17 Uhr

Neue Brüderkirche Gemeinschaftsgarten

(Arabisch, Englisch, Deutsch)

Die Plätze sind begrenzt – Bitte bestätigen Sie, ob Sie kommen werden

Kommen Sie zu einer Einführung in die Arbeit in der Neuen Brüderkirche und zu einer Einführung in die Arbeit und die Ideen der documenta fünfzehn-Künstlerin Marwa Arsanios.

Marwa Arsanios ist eine Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin, die die Politik der Mitte des 20. Jahrhunderts aus einer zeitgenössischen Perspektive betrachtet, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Geschlechterbeziehungen, räumlichen Praktiken und Landkämpfen. Sie untersucht die Geschichte des Widerstands in ihrer zeitgenössischen Resonanz. Arsanios geht bei ihrer Forschung kollaborativ vor und versucht, interdisziplinär zu arbeiten.

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We continue our exchange between growing spaces in Kassel with our third

programme:

MARWA ARSANIOS and MADEYOULOOK

Wednesday 15 June 2022

5pm

Neue Brüderkirche Gemeinschaftsgarten

(Arabic, English, Deutsch)

SPACE IS LIMITED – PLEASE RSVP

Join us for an introduction to the work being done at Neue Brüderkirche and an introduction to the work and ideas of documenta fifteen artist Marwa Arsanios.

Marwa Arsanios is an artist, filmmaker, and researcher who reconsiders mid-twentieth-century politics from a contemporary perspective, with a particular focus on gender relations, spatial practices, and land struggles. She looks at histories of resistances in their contemporary resonance. Arsanios approaches research collaboratively and seeks to work across disciplines.

Rede zum Ostermarsch 2022

von Stefan Nadolny

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde,

sollte Deutschland der Ukraine Waffen liefern? Und mehr und schwere Waffen?

Das Leid der Menschen ist furchtbar, das Leid jedes und jeder Einzelnen, die getötet werden, verletzt werden, Invaliden werden. Die Angehörige verlieren und ihre Heimat. Die das Leid nicht verarbeiten können und den Schmerz und die Verbitterung in ihrem Herzen tragen.

Aber die Frage ist: Können wir durch Lieferung von Waffen Leid verhindern, oder besteht die Gefahr, dass Waffen alles noch schlimmer machen?

Nun sind wir ja auf einem Ostermarsch, und da möchte ich als Pfarrer auch ein klein bisschen von Ostern sprechen, genauer gesagt über die unmittelbare Vorgeschichte, an die wir an Gründonnerstag denken, und in der die gewaltfreie Haltung Jesu auf die Probe gestellt wird.

Die Soldaten kommen in den Garten Gethsemane, um Jesus gefangen zu nehmen. Einer seiner Jünger will ihn verteidigen, aber Jesus sagt: Steck dein Schwert weg, denn wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Dieser Satz entspricht ziemlich genau meiner Sorge, wenn es um Waffenlieferungen geht, denn: Wohin soll das alles führen?

Gerade wenn es mit Hilfe westlicher Waffen zu militärischen Erfolgen kommen sollte, kann es durch Gegenschläge Russlands zu hohen Opferzahlen auf ukrainischer Seite kommen. Soeben hat die CIA vor dem Einsatz taktischer Atomwaffen in einer solchen Situation gewarnt.

Und auch eine Ausweitung des Krieges über das Gebiet der Ukraine hinaus ist dann möglich, auch ein Angriff auf die Waffen liefernden Länder, die mit ihren Lieferungen zur Kriegspartei werden. Moskau hat in den letzten Tagen entsprechende Protestnoten verschickt.

Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Wer zum Panzer greift, wird durch taktische Atomwaffen umkommen.

Ist es wirklich verantwortungslos und unsolidarisch, Waffenlieferungen in Frage zu stellen, wenn gleichzeitig die Gefahr besteht, dass gerade die Waffenlieferungen zu noch größerem Leid führen könnten?

Oder ist es umgekehrt verantwortungslos, in Konfliktgebiete Waffen zu liefern, was jahrzehntelang aus gutem Grund die offizielle Haltung der Bundesrepublik zu Waffenexporten war (auch wenn das nicht wirklich umgesetzt wurde)?

Die Ukraine darf nicht verlieren, deshalb müssen wir Waffen liefern, hört man jetzt oft. Aber was genau heißt in diesem Krieg Verlieren oder Siegen? Dabei müsste das konkrete Ziel eines Krieges eigentlich bekannt und erreichbar sein.

Ein vollständiger Sieg wird kaum möglich sein. Das Entscheidende bleiben die Verhandlungen. Macht es dann wirklich Sinn, weiter Krieg zu führen, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken? Ob die Verhandlungen zu Ergebnissen führen hängt viel mehr davon ab, zu welchen Kompromissen man bereit ist.

Die Ukraine entscheidet. Aber auch wir entscheiden: Wofür geben wir Waffen? Und wie viele und welche Waffen? Ich habe Robert Habeck jetzt so verstanden: Wir liefern bewusst keine schweren Waffen. Diese Begrenzung finde ich richtig.

Ich stelle es mir nicht leicht vor, dem Druck von Melnyk und Selensky standzuhalten, und deshalb habe ich einigen Respekt vor der im Vergleich zu anderen Ländern noch vergleichsweise zurückhaltenden Haltung der Bundesregierung.

Gleichzeitig ist es jetzt wichtig, bei der Zurückhaltung zu bleiben bzw. zurückhaltender zu werden. Und die Milliardenhilfe zum Waffenkauf für die Ukraine ist leider auch eine Form von Militärhilfe.

Ich könnte mir vorstellen, dass es hilfreich wäre, auch seitens der Politik selbstbewusster der Kritik aus der Ukraine zu begegnen und in Deutschland und international klarer darzulegen, was auch gegen Waffenlieferungen spricht.

Und welche Vorteile ein alternativer Weg haben könnte.

Ich erlebe die deutsche Politik argumentativ weitgehend in der Defensive, und das trotz starker Unterstützung für die Ukraine, auch mit Waffen. Aber was spricht dagegen, sich stärker inhaltlich zu positionieren?  

Bundespräsident Steinmeier wurde vom ukrainischen Botschafter Melnyk für ein Spinnennetz von Beziehungen nach Russland kritisiert und musste Fehler einräumen. Da gibt es sicherlich Ambivalenzen, aber ist es wirklich nötig, den Aufbau von Beziehungen grundsätzlich als Spinnennetz zu diskreditieren? Ich hoffe, dass das Beziehungen Knüpfen und Brückenbauen schon bald wieder an Bedeutung gewinnen wird.

Präsident Selensky sprach anlässlich des 50. Kriegstages davon, manche Politiker verhielten sich so, als würden sie keine Macht haben. Da fühlt man sich vermutlich erstmal beleidigt, aber es kann durchaus richtig sein, nicht alle seine Macht-Möglichkeiten zu nutzen, sondern auf andere Strategien zu setzen. Für das Christentum ist das im Grunde sogar ein Grundgedanke.

Ich denke es ist wichtig, sich zu erklären. Immer wieder deutlich zu machen, dass Waffen allein nicht zum Frieden führen werden.

Sicher wird man sich fragen lassen müssen: Was geschieht denn, wenn wir gar keine Waffen liefern?

Einen sehr großen praktischen Unterschied wird es nicht machen, da ja andere Länder Waffen liefern.

Deutschland würde sich damit stärker abgrenzen von der europäischen Gemeinschaft und den USA, und sicher vorgeworfen bekommen, einer Verantwortung nicht nachzukommen. Das kann man wie gesagt unterschiedlich sehen. Und über diese unterschiedlichen Sichtweisen sollte dann auch innerhalb des westlichen Bündnisses intensiver diskutiert werden.

Im besten Fall könnte ein solcher Schritt positive Auswirkungen auf die Verhandlungen haben. Weil sich die Ukraine vielleicht ein bisschen weniger auf die Kraft ihrer Waffen verlassen würde und so in den Gesprächen kompromissbereiter wäre.

Und weil Deutschland vielleicht etwas leichter ins Gespräch mit Putin kommen könnte. Das sind keine angenehmen Gespräche. Und leider stimmt auch der Satz nicht mehr, dass solange geredet wird nicht geschossen wird.

Aber dennoch, Gespräche sind der einzige Weg. An einer solchen Einsicht gilt es festzuhalten, auch in schwierigen Zeiten.

Interreligiöser Gesprächsabend zu Rassismus

23. März, 19.30-21 Uhr Neue Brüderkirche

Was ist Rassismus? Und was kann man dagegen tun?

Ein Workshop

Der Begriff Rassismus kann enger und weiter verstanden werden. Wir schauen uns verschiedene Verwendungsweisen und konkrete Situationen an. Und wir sammeln Ideen, was wir gegen Rassismus im Alltag tun können.

Interreligiös organisiert von: Islamisches Zentrum Kassel, Katholisches Dekanat Kassel, Ev. Hoffnungskirchengemeinde.

Mit Imam Mahmoud Abdulaziz, Stefan Ahr, Pfarrer Stefan Nadolny

Everyone is racist!?

Eine Veranstaltung im Rahmen der internationalen Woche gegen Rassismus

18.3.2022, 19 Uhr im Saal Stadtteilzentrum Wesertor, Weserstraße 26

„Jeder Mensch ist ein Rassist!? – Everyone is racist!?!

Ausgehend vom provozierenden Satz des Titels wollen wir uns in verschiedenen Formaten über Alltagsrassismen austauschen. Schließlich wenden wir uns der Frage zu, was ein sinnvoller Ausweg, eine Lösung und Zielsetzung sein kann.

Mit Steve Ogedegbe (Divine Impact Church of God) und Stefan Nadolny (Ev. Hoffnungskirchengemeinde)

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.

Es gilt 3G!

Redebeitrag 12.3.2022 Kundgebung Kasseler Friedensbündnis

von Stefan Nadolny

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde!

Es ist so eine Sache, wenn ich hier als Pfarrer spreche, denn natürlich kann ich hier nicht eine kirchliche Position vertreten, ich kann nicht für Kirche als ganze sprechen, dafür sind auch in der Evangelischen Kirche die Meinungen zu unterschiedlich. Also spreche ich von meinen Einschätzungen. Ich möchte nicht sagen, was richtig oder falsch ist, aber einen Beitrag zur Diskussion bringen.

Wir stehen alle gemeinsam gegen diesen Angriffskrieg von Putins Russland gegen die Ukraine, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Es ist gut, dass da geschlossen und entschlossen Position bezogen wird gegen Krieg und Gewalt.

Mir fällt allerdings in der Diskussion stellenweise auf, dass Positionen, die die Situation differenziert betrachten, verdrängt oder verunglimpft werden, mit Worten wie „Putinversteher“. Für mich ist das ein Kandidat für das Unwort des Jahres.

Das liegt nicht daran, dass ich Putin verstehen würde. „Man muss nicht alles verstehen“ ist ein Satz, den ich mir immer wieder sage. Und was ich überhaupt nicht verstehe ist, wie man einen Krieg anzetteln kann. Mit allen diesen unglaublichen Grausamkeiten. Eine Stadt belagern, bis Menschen verhungern.

Gleichzeitig gefällt mir dieses Wort überhaupt nicht. Es legt nahe, dass es kein Verständnis gegenüber Putin geben könnte. Auch nicht partiell. Das aber finde ich problematisch.

Und zwar weil ich denke, dass nur Verhandlungen zum Frieden führen können. Und für Verhandlungen brauchen wir eine differenzierte Betrachtungsweise. Wir müssen weg vom Schwarz-Weiß-Denken. Wir brauchen die Bereitschaft, Zugeständnisse zu machen. Und eben auch ansatzweise ein Verständnis füreinander.

Man kann den Krieg und jegliche Gewalt klar ablehnen und gleichzeitig nach den Gründen fragen, die dazu geführt haben könnten. Auch nach eigenen Fehlern im Umgang mit Russland. Und ich denke nicht, dass der Fehler war, nicht rechtzeitig aufzurüsten. Sondern man hätte mehr Rücksicht darauf nehmen sollen, dass Russland einen Nato-Beitritt der Ukraine auf keinen Fall wollte. Man hätte mehr gemeinsam überlegen sollen, wie es möglich ist, dass die Ukraine bewusst ein Brückenland sein kann, neutral und mit West und Ost in guten Beziehungen. Gemeinsam mit der Ukraine und gemeinsam mit Russland. Das Tauziehen um die Ukraine war problematisch, und jetzt droht das Tau zu reißen, an der Stelle der Ukraine. Wäre es mit einer anderen Haltung möglich gewesen, diese Dynamik zu vermeiden?

Das ist natürlich nur eine Betrachtungsweise. Es soll nicht heißen, dass die Ukraine nur eine Stelle des großen Seiles, und nicht selbst Akteur. Aber natürlich ist auch die Ukraine nicht ganz einheitlich, sondern auch innerhalb der Ukraine gibt es unterschiedliche Tendenzen. Wenn man will, dass das Seil nicht zerreißt muss man aufeinander zugehen und Zugeständnisse machen.

Sicher, im Nachhinein ist man immer schlauer. Deshalb zurück in die Gegenwart. Jetzt sind wir eine Konfliktstufe weiter, und die Frage ist: Wie kommen wir da raus? Die Frage ist, denke ich, nicht: Wer ist stärker in diesem Konflikt? Denn das Kräftemessen führt nur zu unermesslichem Leiden. Wirklich Stärke zeigen wäre nur mit dem Einsatz von NATO-Truppen möglich, aber bringt die die Gefahr der atomaren Eskalation mit sich, und deshalb bin ich froh über die an dieser Stelle klare Haltung des Westen, das auszuschließen.

Wie kommen wir da raus? Nur mit Verhandlungen. Also: Welche Zugeständnisse sind möglich?

Dass der Westen geschlossen zur Ukraine steht, ist wunderbar und ein wichtiges Zeichen gegen den Krieg. Zu dieser Geschlossenheit und Entschlossenheit sollte aber auch das klare Signal gehören, dass man zu Zugeständnissen bereit ist, da es jetzt um das Ende der Kampfhandlungen gehen muss, so schnell wie möglich. Denn wenn 300.000 Menschen in Mariupol vom Hungertod bedroht sind, was wollen wir tun? Wie gesagt, ein militärisches Eingreifen wird nicht möglich sein. Aber da müssen wir jetzt sehr gut aufpassen, denn je mehr das Leiden sich steigert, desto größer wird das Gefühl von „da muss man doch was machen, das können wir doch nicht zulassen“. Machen wir uns also klar, zu welchen Zugeständnissen wir bereit sind. Wägen wir ab.

Dass der ukrainische Präsident Selensky inzwischen die Neutralität der Ukraine nicht mehr ausgeschlossen hat, ist gut. Ich persönlich denke, dass man auf die Forderung eingehen sollte, dass die Krim russisch wird und Donezk und Luhansk unabhängig. Die Stichworte Entmilitarisierung und Entnazifizierung sind wesentlich schwieriger (weil man ahnt, dass er damit eine ihm genehme Regierung meint), aber vielleicht ist ja Putin hier zu Zugeständnissen bereit, wenn man an anderer Stelle auf ihn zugeht.

Wichtig ist jedenfalls: Folgen wir nicht der Kriegslogik, die Putins Krieg uns aufzwingt! Verfallen wir nicht in Schwarz-Weiß-Denken. Erhalten wir uns eine differenzierte Betrachtungsweise.

Jesus hat bekanntlich gesagt: Liebet eure Feinde! Heute würde das sicherlich als Kitsch bezeichnet und Jesus als Putinversteher verschrien. Aber das ist alles andere als Kitsch. Kitsch ist eine zu einfache Sichtweise. Hier geht es aber um mehr Komplexität. Eure Freunde lieben, das ist normal, sagt Jesus. Es ist gut und sehr wichtig, dass wir die Ukraine unterstützen. Und gleichzeitig: Wirklich helfen wir der Ukraine nur, wenn wir erst das Gespräch und später auch die Freundschaft mit Russland wiederherstellen. Das können wir nicht allein, es kommt auch auf Putin und viele andere an, aber wir können einen Beitrag leisten. Es ist einen Versuch wert.

Frieden für die Ukraine!

Wir alle machen uns große Sorgen um die Ukraine. Wir verurteilen den Angriffskrieg Russlands. Und wollen uns mit allen anderen für Frieden einsetzen. Dazu gehört das Nachdenken über Wege zum Frieden.

Infos zu Friedensgebeten in der Seitenleiste. Infos zu Hilfe für Geflüchtete hier. Hier einige gesammelte Informationen.

Veranstaltungen

Hier eine Veranstaltung der Akademie Hofgeismar, ein Abendgespräch von Bischöfin Beate Hofmann mit MdB Michael Roth am 13.4.2022.

Am 19. Mai um 19 Uhr lädt die Friedenskirche zu einer Veranstaltung zum Thema „Raus aus der Rüstung – Sicherheit neu denken“ ein.

AG Frieden Nordhessen

Falls Sie Interesse haben, in der AG Frieden Nordhessen mitzuarbeiten, dann melden Sie sich gerne bei Pfarrer Stefan Nadolny. Der nächste Termin ist der 9.5. um 19.30 Uhr über Zoom.

Es hat sich eine AG Frieden Nordhessen gegründet, um insbesondere im kirchlichen Bereich die Meinungsbildung und auch Positionierung voranzubringen. Wir laden dazu ein, die Gesprächsnotizen des ersten Treffens zu verbreiten und als Gesprächsanstoß zu verwenden:

Ein Kasseler Friedensbündnis ist entstanden. Bei der ersten Kundgebung hat auch Stefan Nadolny gesprochen, hier der Beitrag.

Lektüre

Hier einiges zum Nachlesen – als Möglichkeit, sich eine Meinung zu bilden.

Rede zum Thema Waffenlieferungen von Stefan Nadolny zum Ostermarsch 2022.

Ein offener Brief von Ialana, der Vereinigung von Anwälten gegen den Atomkrieg, an Bundeskanzler Scholz. Ialana hat das Motto „Frieden durch Recht“.

Ein Interview mit Klaus von Donahny in der NZZ.

Das Zentrum Ökumene der beiden hessischen Landeskirchen hat eine Seite mit Informationen und Links zusammengestellt, s. hier. Dort gibt es viele weiterführende Links, z.B. zum Hessischen Institut für Friedens- und Konfliktforschung.

Infos zum Thema Kriegsdienstverweigerung in Russland, Belarus und Ukraine gibt es bei Connection e.V..

Hier ein Artikel von internationalen Wissenschaftler*innen aus dem Bereich zivile Konfliktbearbeitung: „Die Ukrainer könnten eine russische Besatzung besiegen, indem sie den unbewaffneten Widerstand verstärken“

Unsere Bischöfin Beate Hofmann hat auf der Kundgebung am 4.3. in Kassel gesprochen. Hier das Video davon:

Hier eine Veranstaltung der Ev. Akademie mit der Bischöfin und MdB Michael Roth.

Dieser Appell richtet sich gegen die neuerliche Hochrüstung.

Die Landessynode unserer Landeskirche EKKW hat sich in einer Stellungnahme geäußert.

Hier die Seite des Kasseler Friedensforums mit vielen Beiträgen.

Hier ein Beitrag im Deutschlandfunk zur Vorgeschichte.

Die Initiative „Sicherheit neu denken“, ausgehend von der Badischen Landeskirche, hat ein Positionspapier „Impulse für eine entschlossene und besonnene Reaktion auf Putins Krieg“ herausgegeben, das sehr lesenswert ist. Außerdem hat Ralf Becker einen Artikel für die „zeitzeichen“ geschrieben, in dem er auf Infragestellungen von Konzepten der Friedensbewegung reagiert und deren Bedeutung für die aktuelle Situation erläutert, s. hier.

Hier ein sehr lesenswertes Interview mit Margot Käßmann und Karsten Wächter.

Die Ausgabe 5/2022 von Publik Forum enthält auf S. 9 ein Interview mit der Expertin für Friedensvermittlungen Anne Holper. Sie sagt: „Damit Verhandlungen für Putin keinen massiven Gesichtsverlust bedeuten und er innenpolitisch seinen Status erhalten kann, müssen Verhandlungsangebote gemacht werden, die eine Anzahl goldener Brücken beinhalten. Damit Verhandlungen inmitten der Gewalt eine Chance auf Erfolg haben, muss der Fokus verschoben werden, so schwer das auch fallen mag: Weder das eklatant völkerrechtswidrige Verhalten noch die Souveränität die die Souveränität der Ukraine diskreditierenden Forderungen Putins dürfen im Zentrum der Verhandlungen stehen, sondern einzig der legitime Anteil der Interessen Russlands – egal wie klein dieser in Relation zum Angriffskrieg Putins scheinen mag. Hilfreich dafür ist die klare Differenzierung zwischen Putin und der russischen Bevölkerung.“

Hier ein sehr interessanter Leitartikel in le monde diplomatique, von Anreas Zumach.

Der Aufruf des Kasseler Friedensbündnisses:

documenta-Projekt: Schrein, Teppich, common ground, ook_visitorZentrum

Programm s. hier: Programm common ground im ook_visitorZentrum – Ev. Hoffnungskirchengemeinde Kassel

Das Projekt bekommt eine eigene Seite: commonground.hotglue.me, die allerdings nicht ganz so aktuell gehalten wird.

Im Sommer 2021 hat der documenta-Künstler reinaart vanhoe unsere Projekte besucht und uns eingeladen, einen „Schrein“ zu gestalten als eine von mehreren Gruppen in Kassel. Was ist ein Schrein? Es gibt Schreine in vielen Kulturen, Ländern und Religionen, und er kann ganz verschiedene Formen annehmen. Ein Schrein ist ein Kraftort, ein Heiliger Raum, ein Behälter für was uns wichtig ist.

Diese Einladung haben wir gerne angenommen, nach und nach die Arbeitsweise und das Anliegen Vernetzung verstanden. Dann hatten wir ein intensives Gespräch darüber, dass es oft gar nicht so leicht ist, bei bestimmten Themen zusammenzukommen, und da diese Diskussion auf Englisch stattfand kamen wir auf das Stichwort „common ground“. Wir haben dann und die Zielvorstellung entwickelt, gemeinsam mit vielen anderen Einzelnen und Gruppen im Stadtteil einen Teppich zu knüpfen, als Metapher für unsere Vernetzung und für den „common ground“, der daraus entsteht und auf dem wir gemeinsam stehen.

Auf diesem Teppich sollen dann Aktionen zum Thema „common ground“ stattfinden, das heißt zu der Frage, wie wir gemeinsame Grundlagen unseres Handelns zu finden. Das kann Musik sein, die Kulturen verbindet, oder Performance oder Gespräche mit Gästen. Manchmal hier bei uns, z.B. auf dem Hof des Stadtteilzentrum, manchmal auch in der Innenstadt, z.B. auf dem Friedrichsplatz.

Inzwischen hat sich auch ergeben, dass Stadtteilzentrum und Neue Brüderkirche auch das „visitor centre“ für das Schrein-Projekt während der Documenta-Zeit sein wird.

Nun wenden wir uns an verschiedene Gruppen im Stadtteil, in der Stadt und anderswo – und so auch an euch: Habt ihr Lust, an dem Teppich mit zu knüpfen? Oder während der Documenta eine Aktion auf dem Teppich zu gestalten?

Ein Stück Teppich kann auf ganz unterschiedliche Weise entstehen. Nach und nach werden viele Teile aneinander geknüpft, sodass eine große Fläche entsteht. Wir laden euch ein, euer Stück Teppich (oder auch mehrere Stückchen) zu gestalten.

Oder wollt ihr lieber eine Aktion auf dem Teppich machen oder anregen?

Was uns am Wichtigsten ist: Wir wollen mit Euch in Kontakt kommen. Gerne wollen wir mit Euch über das Projekt und das Thema ins Gespräch kommen. Wenn Ihr dabei sein wollt, freuen wir uns sehr. Es würde uns sehr freuen, wenn wir gemeinsam einen „common ground“ gestalten könnten!

Wir treffen uns im Stadtteilzentrum Wesertor jeden Freitag um 17 Uhr – jeweils am ersten und dritten Freitag eines Monats zum Organisieren und am zweiten und vierten Freitag eines Monats zum Knüpfen. So können alle nach Interesse kommen.

Außerdem gibt es jetzt jeden Dienstag um 11.30 Uhr im Kursraum 1 im Stadtteilzentrum ein Treffen zum Knüpfen!

Aktuelle Termine finden sich hier: