Alle Beiträge von StefanNadolny

Erzählcafe

Können Sie sich vorstellen, Kindern etwas zu erzählen oder vorzulesen? Lieben Sie es zu backen oder haben Sie andere Talente, die Sie gerne den Kindern präsentieren wollen? Dann melden Sie sich bei uns! Anmeldung bei Vikar Timo Janssen (0175/6272526)

ook anders

Jeden Freitagnachmittag ist das ook_Café im Café im Stadtteilzentrum Wesertor, Weserstraße 26, ab 16.30-18.30 geöffnet – da gibt es wechselnde Aktivitäten.

Hier im Kalender kann jede:r sehen, was jeweils geplant ist.

Nicht alle, aber manche Aktivitäten werden auch auf der Startseite angezeigt.

ook_ ist während der documenta fifteen entstanden.

Winterspielplatz

Der Winterspielplatz besteht nun schon seit Dezember 23 – und läuft gut. Wir wissen noch nicht genau was im Sommer daraus wird, aber auf jeden Fall soll es weitergehen!

„Ich bin Sarah al Diban, und ich lebe mit meiner Familie seit über einem Jahr in Kassel. Unser älterer Sohn besucht den Kindergarten an der Erlöserkirche. Im Turnraum des Kindergartens werde ich mit einigen Eltern und der Gemeindereferentin Mirjam Grose dienstags um 15.00-17.00 Uhr eine Art Winterspielplatz aufbauen. Für die Kinder soll es eine Gelegenheit zum Spielen, Toben und Turnen sein. Den Eltern ist es eine Möglichkeit einander unkompliziert zu begegnen, und mit anderen Familien auch in der kalten Jahreszeit in Kontakt zu bleiben oder in
Kontakt zu kommen. Der Winterspielplatz ist ein Angebot der Hoffnungskirchengemeinde und lebt von der Vielfalt der Familien – also kommt gern dazu!
Liebe Grüße, Sarah“

Die eritreisch-orthodoxe Gemeinde

Jeden Sonntag ist die Neue Brüderkirche schon früh gefüllt: Die eritreisch-orthodoxe Gemeinde beginnt ihren Gottesdienst um 5.30 Uhr! Der Altarbereich ist durch rote Vorhänge abgetrennt, Teppiche sind ausgelegt, die meisten tragen weiße Gewänder, alle sind ohne Schuhe in der Kirche. Dann erklingen alte Gesänge in der alten Kirchensprache Geez, es wird gepredigt, gebetet und getauft, die vielen Kinder sind rege beteiligt mit ihren Liedern.

Auch samstagnachmittags ist viel los auf dem Hof und im Stadtteilzentrum: Die Kinder und Jugendlichen bekommen Unterricht in Tigrinya und Geez, und sie lernen die traditionellen Lieder, die in der Kirche gesungen werden.

Einmal im Vierteljahr treffen wir uns zu einer Begegnung mit Gebet, wo wir uns über unsere Traditionen und Hintergründe austauschen. Das ist für uns sehr spannend, denn in Eritrea und Äthiopien sind über viele Jahrhunderte sehr alte Traditionen bewahrt worden. Aufgrund der noch älteren Beziehung zum Judentum (die Bibel erzählt die Geschichte von Salomo und der Königin von Saba) gibt es auch viele alttestamentliche Bezüge in der Liturgie.

Im Rahmen des Projektes „We are Family!“ wollen wir in Zukunft noch intensiver zusammenarbeiten.

We are Family! – Innovationsprojekt

Seit Oktober 2023 läuft unser Projekt „We are Family! – InterKulturelle Familienarbeit“, das vom Innovationsfonds der EKKW, unserer Landeskirche, gefördert wird. Das Projekt hat zum Ziel, die interkulturelle Gemeinschaft rund um unsere Gemeinde weiter zu fördern und darin insbesondere die Familien weiter zu fördern.

In der Neuen Brüderkirche treffen sich Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft – in unseren sozialen Projekten wie in unseren Gottesdiensten, als Gäste und als Mitarbeitende. Außerdem feiern auch die „Divine Impact Church of God“ (eine freie Pfingstgemeinde mit Pastor Steve Ogedegbe, der beim Himmelsfels arbeite, einer interkulturellen Jugendbegegnungsstätte) und eine eritreisch-orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste hier und sind darüber hinaus aktiv. Dazu kommt die Nachbarschaft des Stadtteilzentrums und die Zusammenarbeit mit der benachbarten Moscheegemeinde.

An der Erlöserkirche gibt es die Ev. Kita Fasanenhof, die von Kindern und Familien aus vielen Ländern besucht wird. Besonders hier (aber auch an der Kita Finkenherd) wollen wir die Arbeit mit den Familien intensivieren. Bereits gestartet hat das Projekt Winterspielplatz, das sehr gut angenommen wird.

Weitere Informationen finden Sie im Gemeindebrief zum selben Thema!

ook_Café jeden Freitag nachmittag – ook anders!

Jeden Freitagnachmittag ist das ook_Café im Café im Stadtteilzentrum Wesertor, Weserstraße 26, ab 16.30-18.30 geöffnet – da gibt es wechselnde Aktivitäten.

Hier im Kalender kann jede:r sehen, was jeweils geplant ist.

Nicht alle, aber manche Aktivitäten werden auch auf der Startseite angezeigt.

ook_ ist während der documenta fifteen entstanden.

We are Family!

Seit Oktober 2023 läuft unser Projekt „We are Family! – InterKulturelle Familienarbeit“, das vom Innovationsfonds der EKKW, unserer Landeskirche, gefördert wird. Das Projekt hat zum Ziel, die interkulturelle Gemeinschaft rund um unsere Gemeinde und darin insbesondere die Familien weiter zu fördern, aber auch das „Familiengefühl“, dass wir eine große Gemeinschaft sind, und zusammengehören über alle Unterschiede hinweg.

In der Neuen Brüderkirche treffen sich Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft – in unseren sozialen Projekten wie in unseren Gottesdiensten, als Gäste und als Mitarbeitende. Außerdem feiern auch die „Divine Impact Church of God“ (eine freie Pfingstgemeinde mit Pastor Steve Ogedegbe, der beim Himmelsfels arbeite, einer interkulturellen Jugendbegegnungsstätte) und eine eritreisch-orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste hier und sind darüber hinaus aktiv. Dazu kommt die Nachbarschaft des Stadtteilzentrums und die Zusammenarbeit mit der benachbarten Moscheegemeinde.

An der Erlöserkirche gibt es die Ev. Kita Fasanenhof, die von Kindern und Familien aus vielen Ländern besucht wird. Besonders hier (aber auch an der Kita Finkenherd) wollen wir die Arbeit mit den Familien intensivieren. Bereits gestartet hat das Projekt Winterspielplatz, das sehr gut angenommen wird.

Weitere Informationen finden Sie im Gemeindebrief zum selben Thema!

Familienorientierung in der Gemeindearbeit

– „We are family“ in der Hoffnungskirchengemeinde – Langfassung

von Timo Janssen, Vikar in der Hoffnungskirchengemeinde

„We are family“, so lautet das Motto der neuen Familienarbeit in der Hoffnungskirchengemeinde. Mithilfe des Innovationsfonds der EKKW wurden zwei neue Stellen geschaffen, um familienorientierte Arbeit in unserer Gemeinde zu stärken und auszubauen. Dass hier ein fruchtbarer Boden für Familienarbeit steckt, zeigen nicht nur die zwei Kitas in unserer Gemeinde (Kita Finkenherd und Fasanenhof), sondern auch die vielen Menschen, die die Kirchengemeinde als ihre (neue) Familie betrachten. Dabei stellt sich mir die Frage: Wie kann so eine Familienarbeit aussehen? Kann eine Gemeinde überhaupt eine „Familie“ sein? Steht sie dann nicht in Konkurrenz zur eigenen Familie? Und evangelisch betrachtet: Was sagt eigentlich die Bibel dazu, wenn eine Gemeinde eine Familie sein will?

Die Formen von Familie sind heutzutage sehr vielfältig. Es gibt große sowie kleine, multikulturelle, Patch-Work-Familien, Wohngemeinschaften, die sich als eine Familie betrachten, als auch die klassische Variante von Vater-Mutter-Kind. Wir werden alle in eine Familie hineingeboren. Die Familie, zu der wir uns aktuell zugehörig fühlen, kann später aber ganz anders aussehen. Am Anfang sind es oft die Eltern, die die eigene Familie ausmachen. Später sind es vielleicht Freunde, dann die Partner*in oder andere Beziehungen. Welchen Platz kann da eine Kirchengemeinde einnehmen?

Die Bibel – ein Buch voll mit Familien

Wenn man diese Frage mit der Bibel beantworten will, so erhält man zunächst viele Antworten. Man könnte sagen, dass die Bibel voll mit Familien ist. Adam und Eva mit ihren Kindern Abel, Kain und Set (1. Mose 2-4). Früh werden familiäre Probleme thematisiert, beispielsweise zwischen den Brüdern Esau und Jakob, die sich fast bis zum Tode streiten (1. Mose 25-33), oder zwischen Josef und seinen Brüdern (1. Mose 37-50). Jedes Weihnachten steht eine besondere Familie im Fokus, nämlich Josef, Maria und Jesus (Mt 1; Lk 2). Dazu verwendet die Bibel gerne das sprachliche Bild einer Familie. Prominent wird z.B. Gott als Vater im Vater Unser bezeichnet, Gottes mütterliches Handeln (Jes 49,14f.) beschrieben, aber auch sein Volk als uneinsichtige Kinder (Jes 1,2) dargestellt. Paulus nennt die Gläubigen immer wieder Kinder Gottes (Gal 4,6f.; Röm 8,14-17) und in jedem Brief begrüßt er sie als Brüder und Schwestern. Die Bibel scheint ähnlich vielfältige Familienbilder zu besitzen, so wie wir sie heute in der Gesellschaft erkennen.

Die Bibel hält aber nicht nur Bilder parat, sie spricht Familien auch direkt an. Sehr bekannt ist das vierte Gebot: „Du sollst seinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebst in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“ (2. Mose 20,12) Gleichzeitig sagt Jesus aber auch: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lk 14,26). Dann aber kritisiert Jesus auch die Menschen, die das vierte Gebot nicht respektieren und ihren eigenen Vorteil gegenüber ihren Eltern suchen (Mt 15,3-6). Was denn nun?

Schnell wird klar. Das Thema „Familie“ schillert in der Bibel in vielen Farben. Wenn nun aber eine Gemeinde selbst Familie sein will und/oder sich an Familien wenden möchte, woran kann sie sich orientieren? Was für eine christliche Orientierung liegt nahe, wenn sie selbst familienorientiert sein will?

Jesus Christus, der Familienmensch

Ich entscheide mich an dieser Stelle, den klassisch „evangelischen“ Weg zu gehen und versuche mich, an Jesus Christus zu orientieren. Das hat einen großen Vorteil: Für Jesus sind Familien nicht fremd. Er selbst ist in einer Familie aufgewachsen und immer wieder kommt er mit Familien und ihren Problemen in Kontakt. Aber auch seine Wortwahl ist oft „familiär“. So bezeichnet er sich als „Menschensohn“ (z.B. Lk 19,10 „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“), er spricht Gott mit „Vater“ an und selbst wird er sogar als „Sohn Gottes“ bezeichnet (z.B. Mk 15,39). Gerade die letzten Beschreibungen machen aber noch eine weitere Sache bei Jesus deutlich: Er nutzt familiäre Begriffe, um damit seine Beziehung zu Gott zu beschreiben. Jesus denkt bei Familie immer auch an seine himmlische Familie. Dass das schon früh Verwirrung oder Widerspruch ausgelöst hat, merkt man beispielsweise an der Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel. Nachdem seine Eltern ihn lange gesucht und dann im Tempel gefunden hatten, sagte er zu ihnen (auch seinem Vater Josef!), dass er bei denen sein muss, die zu seinem Vater gehören (Lk 2,49).

Die himmlische Familie

Jesus hat also immer seinen himmlischen Vater vor Augen. Letzten Endes ordnet er seine himmlische Familie seiner irdischen vor, wenn er sagt: „Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ (Mk 3,35). So könnte man auch das vierte Gebot verstehen. Man soll zwar seine irdische Familie ehren, die himmlische Familie kommt aber davor. Sie kommt davor, weil sie größer als jeder Stammbaum ist. Nicht die biologische Abstammung, sondern die Liebe soll die Kinder Gottes untereinander verbinden. Jeder und jede kann und soll Teil dieser himmlischen Familie werden – eine Familie, in der Jesus unser Bruder, Gott unser Vater/Mutter und der andere Mensch unser Geschwisterteil ist.

Für eine familienorientierte Gemeindearbeit hat das eine grundlegende Konsequenz, wenn sie Teil dieser himmlischen Familie sein will: Sie begreift den Menschen, dem sie begegnet, als einen Teil ihrer eigenen Familie. Sie hat von ihrem Bruder und Sohn Gottes gelernt, dass jeder Mensch mit geschwisterlicher Liebe zu begegnen ist. Wenn Gemeinde himmlische Familie vor Ort sein will, dann bedeutet das Offenheit für die Herausforderungen und Probleme ihrer Geschwister. Sie kümmert sich um den „komischen“ Onkel genauso wie um den redseligen Bruder oder die motivierte Schwester. Solch eine Gemeinde weiß darum, dass unter Geschwistern nicht immer alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. Sie hofft aber auf die gemeinsame Liebe, weil der liebende Gott ihr Vater/ihre Mutter ist. Die Liebe Gottes eint sie und bringt sie zusammen, wie Vater, Sohn und Heiliger Geist miteinander in Liebe verbunden sind.

Bedeutet das für eine Gemeinde dann, mit bestehenden Familien zu konkurrieren? Jesus könnte man durchaus so verstehen. Immer wieder wird diese Konkurrenz zum Thema. In der Nachfolge seiner Jünger wird sie real, weil sie ihre Familie für und wegen Jesus zurückgelassen haben. Diese Konkurrenz ist da und ich meine auch, dass sie diese Konkurrenz nicht auflösen sollte. Wenn Jesus nämlich von seiner himmlischen Familie spricht, denkt er vom Ende her, das in die Gegenwart strahlt. Anders gesagt: Vom Reich Gottes. Er geht von der Zukunft des Menschen aus, davon wie der Mensch in der Zukunft Gottes sein wird. Er spricht von einer Realität, in der die Menschen unabhängig ihrer Kultur, Abstammung und Status zusammenleben werden (Gal 3,28). Gemeinde ist dann ein Vorgeschmack auf diese zukünftige, himmlische Familie, ein Vorgeschmack darauf, dass die irdischen Familien in eine himmlische Familie übergehen werden. Und damit wird sie immer einen empfindlichen Punkt irdischer Familien berühren. Jede Familie möchte in irgendeiner Form beständig sein, indem sie Traditionen, Rituale, Kultur, zumindest genetisch, etwas weitergeben will. Jesus will diese Beständigkeit aber in eine neue, mit Gott überführen.

Dabei werden die irdischen Familien aber nicht unwichtig. Jeder Mensch kommt aus einer Familie, wird von ihr geprägt. Oft ist es die Familie, in der das Kind, der Mensch, zum ersten Mal von Gott hört. Indem wir unsere Eltern ehren sollen, schauen wir auf unsere Anfänge und nehmen sie ernst – auch dann, wenn wir Teil der himmlischen Familie werden wollen, Teil der himmlischen Zukunft Gottes. Gäbe es nämlich das Bild einer liebevoll miteinander umgehenden Familie nicht, wäre es schwierig, sich vertrauensvoll an Gott zu wenden.

Hoffnungskirchengemeinde als Teil der himmlischen Familie

Wie lässt sich dieses Bild der himmlischen Familie auf die Hoffnungskirchengemeinde anwenden? Als Gemeinde schafft sie einen Ort, an dem jeder als Kind Gottes Willkommen ist. Sie schafft einen Raum, wo Vater, Sohn und Heiliger Geist wirksam werden können. Sie ermöglicht eine Atmosphäre, wo liebevoller Umgang die erste Handlungsmaxime darstellt. Dabei nimmt sie die jeweiligen Ursprünge, Kulturen und Familien der einzelnen Menschen wahr und ermöglicht ihnen ihre Gaben und Talente als Teil der himmlischen Familie einzubringen. Sie gibt einen Vorgeschmack auf die Zukunft mit Gott und singt: „We are one in the Spirit, we are one in the Lord. And we pray that all unity may one day be restored. And they’ll know we are christians by our love […].“ (Eg+ 84).

Wer hinschaut, findet an vielen Stellen diese himmlische Familie real werden: im gemeinsamen Musizieren, zusammen speisen, im Lachen und Lächeln, im Bauen und Arbeiten, im Teilen von Angst und Sorgen.