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Gemeindebrief hoffnungszeichen+ zum Thema Räume

Der neue Gemeindebrief ist in Druck – und hier schon verfügbar als pdf:

Das Thema war sehr spannend, und es gibt hier Texte von ganz vielen Autor*innen! Herzlichen Dank an alle!

Wir wollen zu einigen Stichworten daran noch etwas weiter schreiben, und wir hoffen, dass es später eine Art zweite Auflage gibt mit noch mehr zum Thema Räume!

Noch mehr Gedanken zum Thema Räume

Neben den im Gemeindebrief veröffentlichten Artikeln ist uns noch viel mehr eingefallen zum Thema Räume. Diese und noch mehr Gedanken werden einfließen in eine spätere digitale, erweiterte Fassung des hoffnungszeichen+. Unten folgen nach und nach Texte zu Stichworten aus dieser Sammlung

Das kreative Feld (Burow), Forschung an der Uni Kassel über Armut und Sozialräume, das Stichwort Atmosphäre und Heiliger Geist als räumliches Gefühl, Gemeinwesenarbeit, Gemeinwesendiakonie und sozialraumbezogene Sozialarbeit, Utopie und Heterotopie (Foucault), Gott als Maqom (Andreas Lipsch), Wärmeräume für den Winter—ein experimentelles Kunstprojekt von raamwerk und Kunststudierenden und ein Aufwärmraum für die Neue Brüderkirche, Zwischenräume im Werk von Rana Matloub, der Möglichkeitsraum im Systemischen Coaching, Texträume in Bibliodrama und Bibliolog, Raumempfinden in verschiedenen christlichen Konfessionen, die Stiftshütte in der Exodus-Erzählung: Gott und Raum, Resonanz-Räume (Hartmut Rosa), Waldbaden und die Altstädter Hütte, Begegnungszelt und Teppichprojekt

Mehrfachnutzung unserer Kirchen

Hier ein Interview im Hessischen Rundfunk zur Mehrfachnutzung der Neuen Brüderkirche.

Eine Kirche ist ein besonderer Raum und wird in manchen Traditionen als „heiliger Raum“ angesehen. Oft drückt sich das auch in der Architektur aus, z.B. durch die aufstrebenden Konstruktionen der Gotik, oder durch dicke Mauern, die Abgrenzung zum Außen signalisieren. Auch in der Neuen Brüderkirche: Da gibt es keine  großen Fenster, sondern nur den Streifen Glasbausteine oben—eine Abgrenzung zur Außenwelt.

Traditionellerweise bedeutet diese Heiligkeit, dass alles Weltliche draußen bleibt. So ist es zum Beispiel in der orthodoxen Tradition unserer eritreischen Gäste unüblich, dass in Kirchen gegessen wird (außer dem Brot, das extra für diesen zweck gebacken wird). Und dieser Tradition folgend wurden auch bei uns neben den Kirchen auch Gemeindehäuser gebaut.

In unseren Kirchen besteht diese Trennung inzwischen nicht mehr, was in der protestantischen Haltung begründet ist und auch damit zusammenhängen mag, dass wir keine Gemeindehäuser mehr haben. An der Neuen Brüderkirche ist schon vor mehr als 10 Jahren aus dem Gemeindehaus das Stadtteilzentrum geworden, und in das Gemeindehaus an der Erlöserkirche ist die Kita Fasanenhof eingezogen. Beides begrüßen wird, und es führt auch zu einer anderen Wahrnehmung und Nutzung der Kirchen: In der Neuen Brüderkirche findet das Sortieren für die Lebensmittelverteilung statt. Die Erlöserkirche wird auch von der Kita genutzt, z.B. für die beliebten Bobbycarrennen.

Wir freuen uns, dass sich auch unsere Kooperationsgemeinde DICG, die die eritreische orthodoxe Gastgemeinde und die anderen Mitarbeitenden auf diese Mehrfachnutzung einlassen. Diese erfordert gleichzeitig eine besondere Sensibilität für die Besonderheit des Raumes. Die „weltlichen“ Nutzungen nehmen wahr, dass es trotz der vielfältigeren Nutzungen ein Raum für das Heilige bleibt. Wir achten den Altarbereich, wir gehen respektvoll miteinander um. Gerade durch die diakonische Arbeit wird es besonders.

Auch seitens der Landeskirche gibt es inzwischen ein großes Interesse an diesen Mehrfachnutzungen, so hat auch die Bischöfin in ihrem Bericht auf der Synode darüber gesprochen. Es geht um einen Wandel des Bewusstseins „vom Place zum Space“.    SN