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Herzlich Willkommen!

Wir wünschen Ihnen eine gute und besinnliche Advents– und Weihnachtszeit!
„Verknüpfungen“ heißt unser Halbjahresthema. Auf dem Headerbild sehen Sie ein Detail des Knopfteppichs, der in einem Projekt der Künstlerin Lilian Philippovich mit Mitarbeitenden in der Nähwerkstatt entstanden ist und in der Neuen Brüderkirche hängt. Wir wollen Anknüpfen mit Ihnen—auf vielfältige Weise. Und Gott hat sich mit uns Menschen verbunden! Indem er Mensch geworden ist in dem Kind in der Krippe. Das feiern wir an Weihnachten!
Mehr zum Quartalsthema unter dem Schlagwort „Verknüpfungen“!

Hier einige Hinweise, damit man sich besser zurechtfindet: Alle neuen Beiträge werden auf der Startseite angezeigt. Je nachdem, ob es um eine Veranstaltung, eine Aktivität oder ein Thema geht, ob es mit Vesperkirche oder unserer interkulturellen Arbeit zu tun hat werden die Beiträge außerdem unter dem jeweiligen Haupt-Menüpunkt angezeigt. Wenn sie nach bestimmten Themen oder Zielgruppen suchen, dann können Sie auch die Schlagwörter im Menü links (bzw. in der mobilen Version unten) durchforsten.

Viel Freude dabei, und vielleicht sehen wir uns ja auch im realen Leben ;-)

Stefan Nadolny

Lebensmittelverteilung, Kleiderkammer, Nachbarschaftshilfe

Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag von 16-17 Uhr werden an der Neuen Brüderkirche Lebensmittel verteilt. Mehr dazu hier.

Außerdem wird Montag, Mittwoch und Freitag um 15-17 Uhr Brot verteilt.

Außerdem Kleiderkammer Mittwoch und Freitag 14-16 Uhr.

Bitte Mundschutz mitbringen!

Wir liefern auch aus! Wenn Sie selbst Lebensmittel brauchen, aber das das Haus nicht gerne verlassen wollen, weil Sie zu einer Risikogruppe gehören, bringen wir die Lebensmittel gerne zu Ihnen nach Hause. Melden Sie sich beim Team oder bei Pfarrer Nadolny, Tel. 0157-38704495.

Wir danken allen Unterstützern und Kooperationspartnern, d.h. allen Ehrenamtlichen, den verschiedenen Supermärkten und Bäckereien, Foodsharing Kassel und allen dort Aktiven, der Kirche St. Josef, dem Stadtteilzentrum Wesertor und den Gemeinwesenarbeitsprojekten (KUZ Schlachthof), die Masken und Kittel für uns genäht haben, weiteren Näherinnen und Nähern, und nicht zuletzt unseren Spendern, die alle gemeinsam diese Verteilung möglich machen!

Übrigens: Die Sozialberatung ist im Februar in der Wildemannsgasse 14 umgezogen und unter neuer Telefonnummer: 0561 / 70974-214 von Montag – Donnerstag in der Zeit von 10 – 12 Uhr telefonisch erreichbar.

Predigt zu Jubilate, 3. Mai 2020

von Claudia Barth

I  Alles neu macht der Mai

In einer großen Wochenzeitung gibt es regelmäßig diese Vorher- Nachher-Bilder: Kinderbilder aus den 70gern oder 80gern mit den inzwischen „gereiften“ Geschwistern neu nachgestellt oder von besonderen Besuchen, Ereignissen, die nach Jahren und Jahrzehnten aktuell werden durch ein Foto am selben Ort. Und manchmal auch von Garten-erzeugnissen: zarte Pflänzchen, die sich in blühende Blumen verwandelten oder schwerbehangene fruchttragende Reben wurden.

Ganz präsent habe ich im Moment ein solches Vorher-Nachher -Bild bei meinen Fahrradtouren vor Augen: gefühlt letzte Woche war die Strecke noch leer und der Durchblick links und rechts mühelos und auch ein bisschen grau in grau. Aber jetzt ist plötzlich alles dicht und grün und erfüllt von Gesumme der Insekten und dem Gezwitscher der Vögel.

Ich bin erfüllt von dem Duft tausender Blüten und vom erdigen Geruch des Frühlingsregens. Mir geht das Herz auf über diese wunderbare Fülle der Schöpfung und ich stimme mit dem Sänger des Wochenpsalms 66 ein: „Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!“  Das passt wunderbar zu meinem Ostergefühl: zum Leben erwacht – ist die Natur, sind aber auch wir. Wir tauchen wieder auf. Langsam tauchen wir aus Schockstarre, Schrecken und Shutdown wieder auf. Und stellen vorsichtig und noch etwas verwundert fest: Ja, wir leben. Wir leben anders. Aber wir merken: das geht. Für manche ist es ein Gefühl von neu – geboren sein. Rausgebremst aus unserem schnellen und schnelllebigen Alltag tauchen wir auf unbekannten Ruheinseln auf. Und können wieder durchatmen, durchschlafen, durchhalten. Unsere Welt hat sich verändert. Ja, aber wir haben uns auch verändert.

II Alles neu – durch die Krise?

Eine Diagnose kennen wir alle. Auch eine Prognose. Zur aktuellen Schau und der Schau in die Zukunft gibt es auch noch die Rück-schau, die Re-gnose. Die Schau aus der Zukunft zurück ins Heute. Klingt verrückt. Aber was Zukunftsforscher wie Matthias Horx damit entdecken, ist erhellend. Versuchen Sie mal das gedankliche Experiment: z.b. vom Herbst 2020 zurück auf heute blicken. Ich sehe mich in einer Eisdiele sitzen und einigermaßen verwundert auf den April zurückschauen. Es war shutdown. Wir waren allein zu Hause oder auch allein im Büro – und doch gab es viele Kontakte. Viele mussten homeoffice machen – und fanden es gar nicht so schlecht. Inzwischen gibt es ein Recht auf Homeoffice. Es gab keine Businessflieger zwischen München und Berlin mehr – dafür plötzlich viele Videokonferenz-Expertinnen. Und im Herbst 2020 ist es selbstverständlich, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, weil die vorläufigen Radspuren gerade in permanente verändert werden. Und die Luft ist wegen immer noch geringerer CO2 und Co. – Belastung sogar in China besser. Verwundert stelle ich fest, dass ich lange keine Berichte über ausfällige oder gar gewalttätige Fußballfans gehört habe, mich im Gegenteil oft über solidarische Nachrichten freue: höhere Grundgehälter z.B. für Erzieherinnen sowie Schwestern und Pfleger aller Bereiche. Eine Regionalisierung des Handels hat eingesetzt, weil wir das Warentetris rund um die Welt zu teuer und schädlich finden. Viele Arbeitsplätze entstehen neu. Und eine neue Höflichkeit hat sich durchgesetzt – Nachbarschaftshilfe ist selbstverständlich geworden. Vieles, was im Herbst 2020 vor meinem Erinnerungsauge auftaucht, fühlt sich ziemlich gut an.

Tatsächlich hilft mir diese Gedankenschleife, die Unwägbarkeiten der derzeitigen Situation für mich in Schach zu halten. Und ich merke, dass ich selber die momentane Situation durchaus gestalten kann. Es ist vieles anders, aber – ich lebe wie vorher auch, mittendrin. Es fühlt sich noch fremd an, ungewohnt. Aber es ist Leben. Oder wie jemand treffend sagte: „Ein Leben mit Corona ist auch ein Leben!“

Glaubt man den Zukunftsforschern, ist das durchaus eine besondere Erfahrung. Die Zukunft ändert gerade ihre Richtung. Das erleben nicht alle Menschen. Eine Tiefenkrise, die alles verändert. Alles neu macht.

III  Alles neu durch Jesus

Vielleicht war es das, was Paulus damals erlebt hat? Da hatte sich für diesen Intellektuellen in der Begegnung mit Jesus plötzlich eine neue geistliche Welt aufgetan. Genauso unerwartet wie kurz vorher für die Fischer rund um den See Genezareth und einige andere. Eine Tiefenkrise ungeahnten Ausmaßes, – weil Paulus seinen Namen gehört hatte; eindeutig gerufen von dem gekreuzigten Rabbi Jesus. Das konnte sogar Paulus nicht sofort fassen. Er brauchte seine Zeit. Aber irgendwann schrieb er an die Gemeinde in Korinth:  

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“  2 Kor 5,17

Das Alte, das alte Leben, die Angst, auch die Überheblichkeit hatten dem Neuen Platz gemacht. Paulus war wie neu geboren. Verwundert stellt er fest, dass das Neue trägt: Ein Leben mit Jesus – das ist ewiges Leben. Weil der Tod schon besiegt ist, ist ein Leben ohne Angst möglich.

Und zwar mitten in Coronazeiten, mitten in der Tiefenkrise. Da können wir sagen:  wir sind nicht allein. Leben verändert sich, und wir mit ihm. Und spüren plötzlich: dieses Leben ist Gott. In mir.

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“  2 Kor 5,17

In Jesus haben wir eine neue Perspektive aufs Leben. Auf ein unverlierbares Leben in Gott. Alles ist neu geworden – und trägt mich. Das ist mein Nachher – Bild. Und deshalb singe ich mit dem Psalmbeter:

„Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!“ 

Amen.

Zum Weiterlesen:

www.horx.com und www.zukunftsinstitut.de.

Online-Predigt Corona und „Das Erdbeben in Chili“

Liebe Online-Gemeinde,

Solidarität in der Sondersituation

die Krise hat ja nicht nur Nachteile, sondern es gibt auch Positives zu bemerken. Ich habe den Eindruck, dass viele Leute im Moment aufmerksamer sind bezüglich den Nöten anderer, und hilfsbereiter.

Neulich habe ich ein paar Sachen eingekauft, und auf dem Weg nach Hause ist mir die Papiertüte gerissen. Sofort kamen zwei Jugendliche und halfen mir einsammeln, und da ich ja jetzt keine Tüte mehr hatte, machten sie eine von ihren Einkaufstüten frei und packten mir meine Sachen in diese, bevor sie zu ihrer Bahn liefen, die sie gerade noch erreichten.

Schön, das zu erleben! Naja, mag sein es würde immer jemand helfen, aber ich habe es jedenfalls besonders dankbar wahrgenommen.

Und ja, die Krise verändert was. Überall entstehen solidarische Initiativen. Nachbarn bieten ihre Hilfe an und kaufen für die Älteren ein, viele fragen nach, viele nähen Masken, und für unsere Lebensmittelverteilung haben sich so viele Freiwillige gefunden wie nie – natürlich weil viele im Moment mehr Zeit haben, aber auch weil das Bewusstsein da ist, dass Hilfe gebraucht wird.

Hoffnung auf Veränderungen durch Corona – dass Solidarität bleibt

Immer mal wieder hört man in diesen Tagen von der Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderungen durch das Covid-19-Virus. Dass die Menschen ja jetzt merken, dass Solidarität wichtig ist, und dass es schön und wichtig wäre, wenn diese Stimmung über die Krise hinaus bleiben würde. Unter anderem der Bundespräsident hat diese Hoffnung in seiner Ansprache vor Ostern zum Ausdruck gebracht.

Ich teile diese Hoffnung. Wir brauchen mehr Solidarität. Natürlich mit allen! Da gibt es eine Petition, #Leavenoonebehind, lasst niemand zurück, die sehr viele Unterstützer gefunden hat: Retten wir nicht nur die Firmen, nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die nicht Arbeitenden und auch die Geflüchteten in großen Lagern – denken wir an alle.

Ich teile diese Hoffnung – und gleichzeitig erinnert mich diese besondere Stimmung an eine Geschichte über eine Katastrophensituation, die Erzählung „Das Erdbeben von Chili“ von Heinrich von Kleist.

Das Erdbeben in Chili

Er erzählt von einem Liebespaar gegen alle Konventionen um 1800 in Santiago de Chile. Sie, Josephe, wird unverheiratet schwanger, wird im Kloster eingesperrt und soll hingerichtet werden, er, Jerome, kommt ins Gefängnis und will sich erhängen.

Dann gibt es aber ein Erdbeben, Jerome kommt frei, sucht sie und findet die Geliebte in einem lieblichen Tal außerhalb der Stadt, mit dem Kind, das sie inzwischen geboren hat. Eine Familie, die auch dorthin geflohen ist, lädt die drei am Morgen zum Frühstück ein. Alle Standesunterschiede sind verschwunden, es ist paradiesisch dort draußen. In dieser Stimmung entschließen die beiden, beim Vizekönig ein Gnadengesuch einzureichen.

Alle gehen in die Stadt zurück, wo ein Dankgottesdienst gefeiert werden soll. Der Prediger deutet das Erdbeben als Strafe Gottes für die Sittenverderbnis in der Stadt, und benennt Josephe und Jerome als die Schuldigen. Ein Mob lyncht die beiden. Ein befreundetes Paar, dessen Kind auch getötet wird, nimmt den Sohn von Josephe und Jerome als Ziehsohn an.

Eine Unterbrechung für kurze Zeit

Nun – mit der Katastrophe fallen nicht nur die Häuser, sondern auch die Standesunterschiede und manche starre Regeln. Aber nur für kurze Zeit, danach ist alles wie immer und noch schlimmer.

Also keine Hoffnung in Sicht? Nur ein kurzes Aufblitzen des Paradieses, draußen im Tal, und alles bleibt beim Alten?

Das ist die realistische Sichtweise des Heinrich von Kleist. Auch eine französische Revolution bringt doch keinen echten Wandel.

Wie wird es also mit Corona sein, und mit der Solidarität, die sich in der Katastrophe zeigt?

Nur ein kurzes Aufblitzen, und dann alles noch viel schlimmer?

Ein solches Aufblitzen und ein enttäuschender Ausgang sind eine Grunderfahrung des Christentums: Jesus kommt, und plötzlich manches anders. Menschen wird geholfen, Unterschiede relativieren sich, Gemeinschaft entsteht: Speisung der 5000 draußen in der Natur wie das Frühstück im lieblichen Tal. Aber das bleibt nicht, Jesus wird gekreuzigt, die Jünger sind verzweifelt.

Hoffnung auf mehr

Aber dann kam eine überraschende Wende, für die es keine wirkliche Erklärung gibt: Die Jünger erleben Auferstehung, sie spüren, dass Jesus lebt, dass das alles, was sie mit ihm erlebt haben, nicht eine kurze Episode war, sondern von Dauer. Dass diese Gemeinschaft und diese Liebe nicht einfach wieder aufhören.

Seitdem ist dieser Glaube in der Welt: Dass die Liebe stärker ist als der Tod. Das ist es, was zählt, auch wenn weiter Menschen sterben, und auch wenn es weiter Grausamkeiten, Gewalt und Ungerechtigkeit in der Welt gibt.

Das Leiden ist nicht Strafe Gottes – Gott leidet mit uns, wie Jesus gelitten hat. Und schenkt das Licht der Auferstehung.

Machen wir uns nichts vor. Es wird nicht leicht gehen. Daran erinnert uns Heinrich von Kleist. Aber wir wissen auch: Diese Solidarität blitzt nicht nur mal kurz auf, sondern zieht sich auch durch und entwickelt Kraft. Seit Adam und Eva, seit Maria und Josef und Jesus, und überall dort, wo Menschen aneinander denken und sich füreinander einsetzen.

Amen.

Was ist deine Powerbank?

Online-Predigt von Claudia Barth zum Sonntag Quasimodogeniti 19.4.2020

Die Predigt wurde gehalten in unserem Gottesdienst, den wir als Videokonferenz zusammen gefeiert haben.

I „Mein Akku ist alle!“

„Oh nein!“ Lautstark ärgert sich unsere jüngste Tochter. „Mein Akku ist alle!“ Trotz dieser relativ eindeutigen Grammatik ist allen drumherum klar, dass sie nicht von sich selber spricht. Es geht um ihr Smartphone. Und da sie jeden Moment den  Videoanruf ihres Freundes erwartet, ist jetzt Hektik angesagt. Einfach so den Stecker in die Steckdose ist viel zu unpraktisch, da das Kabel zu kurz ist. Wo ist also die Powerbank? So eine mobile Energiestation ist ganz schön hilfreich, wenn mal Not am Mann bzw. hier an der Frau ist 😊. Ein Aufladegerät – nüchtern deutsch hört es sich nicht halb so gut an. Aber eine „Powerbank“ – da ist sofort klar: hier ist neue Kraft, hier gibt es neue Energie für die wichtigen Momente des Alltags.

Und wir kennen das ja auch persönlich so: es gibt diese Momente, in denen urplötzlich alle Kraft weg ist, von Lust und Antrieb/Elan ganz zu schweigen. Aber eigentlich sollte diese Sache fertig sein oder jenes Projekt wenigstens noch auf den Weg gebracht sein. Mit der körperlichen Kraft schwindet auch die seelische – oder ist es doch umgekehrt? Jedenfalls sinkt mein Mut, meine Zuversicht schwindet dahin, Frust macht sich breit. Das es mal anders wird, ist schwer vorstellbar. Und einfach irgendwo den Stecker reinstecken zum Auftanken, geht ja bei uns nicht. Aber etwas Übung hat ja jede und jeder von uns in solchen Situationen: wir wissen, was jetzt nötig ist und gut tut: ich persönlich brauche was zum Lesen, zum Abtauchen, am besten mit einem Tee neben mir. Oder einen Spaziergang, einen Pilgerweg, zum Wahrnehmen, was Wunderbares um mich herum ist. Das ist meine persönliche Powerbank.

Was ist Ihre?

II Exil brauche einen Exit!

Manchmal ist die Erschöpfung aber lang anhaltend. Und es scheint keine funktionierende Powerbank mehr zu geben. Selbst die Powerbank fällt aus. So auf dem Trockenen, so vom Wichtigen, vom Leben abgeschnitten fühlten sich damals die Israeliten als sie im Exil in Babylon ausharren mussten. Sehr gerne hätten sie Exil gegen Exit getauscht! War aber nicht. Eine Rückkehr nach Israel, in das alte Leben, war sehr unwahrscheinlich. Dann war da aber doch diese Stimme. Der Prophet Jesaja verschafft sich Gehör mit einer erstaunlichen Botschaft (Jesaja 40):

„26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt.

27 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber«?

28 Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.

29 Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.

30 Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen;

31 aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Ich stelle mir vor: da haben viele Zuhörerinnen tief durchgeatmet. Und gedacht: Ja, das ist die Kraft, die ich brauche. Da ist das Leben, das mir schon zu entgleiten drohte.

Im Moment stecken wir ja alle in so einer Luftanhalte- Situation. Und eine ganze Weile geht das auch.  Aber, naja, irgendwann ist „die Luft raus“. Platt wie eine Flunder ist man dann, erschöpft auf der ganzen Linie – obwohl es ja gerade viele Freiräume gibt. Aber Corana und Co. kostet Kraft. Trotz Frühling und Sonne und Wärme – ich bin erschöpft. Die Worte des Jes lassen mich Atem holen, zu Atem kommen. Sie erleichtern mich. Und trösten. Und ich ahne: da ist eine Powerbank, die funktioniert, die mir Leben gibt.

III Gott ist unsere Powerbank

Denn dieser Schöpfergott, dem sogar die Sterne gehorchen (eine Breitseite gegen die Astralgottheiten der Babylonier!), der ist nicht müde und matt. Er schläft auch nicht (womöglich noch so eine Breitseite).

Er ist ewig. Und er hat Kraft, die er weitergibt. Er ist ein Kraftgeber, eine Powerbank und ein Ohnmächtigen- Stärker. Er gibt Körper und Geist wieder neue Energie. Neue Kraft ist da, aber auch neue Zuversicht. Es macht sich Hoffnung breit. Damals war es körperliche Kraft für die Israeliten (wie mit zusätzlichen Adlerschwingen), aber vor allem eine neue Macht der eigentlich Ohnmächtigen. Die Hoffnung war zurück. Die Hoffnung auf Leben.

Coronakrise ist kein Exil – auch wenn es sich manchmal so anfühlt mit all den neuen Regeln. Aber Coronakrise … kann so ermüdend und anstrengend sein wie eine Exilserfahrung. Eben weil wir ganz anders leben müssen, weil uns Vertrautes und vertraute Menschen fehlen. Und so kommt mir Gott unvermutet sehr nahe in diesen Worten des Jes. Adlerflügel und Zuversicht lassen mich anders auf das blicken, was kommt. Ich habe wieder Mut zum Durchhalten und neue Kraft zum Dranbleiben – mit Kontaktbeschränkungen zum Schutz anderer, zum Maskentragen in der Öffentlichkeit. Das macht Sinn, weil wir es zusammen tun, und so eine viel größere Chance haben, das Virus längerfristig einzudämmen.

Und außerdem: Vieles was wir jetzt miteinander erfahren, ist gut und wert, dass wir es bewahren: Solidarität, der Blick auf den anderen, Zusammenarbeit, die Telefonate und Videochats, die guten Wünschen/Segen unter emails und Nachrichten, Gottesdienste to go und die Verbundenheit im Gebet,  …

Tatsächlich verleiht mir dieses Bibelwort Flügel, tröstet und ermutigt mich.

Gott ist meine Powerbank! Bei ihm tanke ich auf. Gewinne neue Kraft und Zuversicht fürs Leben. Er ist der Lebens-bringer. 

Das ist meine Osterbotschaft!

Was verbindest du mit der Powerbank Gott?

Gründonnerstag – Nacht der verlöschenden Lichter

Eine Andacht von Claudia Barth und anderen. Die Nacht der verlöschenden Lichter – das ist eine alte liturgische Form. Dietrich Bonhoeffer, dessen Tod sich in diesem Jahr zum 75. mal jährt, hat die Nacht der verlöschenden Lichter in Rom miterlebt. Es kann gut sein, dass er später immer mal daran zurückgedacht hat.

Karfreitag sind die Erlöserkirche und die Neue Brüderkirche um 15-17 Uhr geöffnet – zur Todesstunde Jesu. Wer möchte, kann eine Kerze anzünden und für sich und andere eine Andacht mit nach Hause nehmen. Am Ostermorgen sind beide Kirchen von 10-12 Uhr geöffnet.

Mut zum Leben(smittelverteilen)

„Hallo, was brauchen Sie?“ – „Vielleicht ein Brot?“ – Haben wir gerade nicht, aber Brötchen. Diese hier?“ – „O.K.. Und Obst?“ – „Ja, so ’ne Tüte mit Äpfeln und Mandarinen?“ – „Ja, gerne! Schön, dass ihr das macht!“ – „Danke für die Ermutigung! Und bleiben sie gesund!“

Die Stimmung ist sehr positiv bei der Lebensmittelverteilung an der Neuen Brüderkirche (Weserstraße 26), die jetzt jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag um 16-18 Uhr stattfindet. Viele freuen sich, dass sie hier noch etwas kostenloses Essen bekommen, insbesondere nachdem die Tafel im Moment geschlossen ist und auch andere Unterstützungsmöglichkeiten nicht erreichbar sind.

Das Foodsharing ist hier nichts Neues, sondern läuft seit einigen Jahren: Die Foodsaver von Foodsharing, darunter viele Studierende, holen Lebensmittel, die sonst vernichtet würden, bei Supermärkten und Backshops ab, damit sie verteilt werden können. Und auch andere, die nicht über Foodsharing organisiert sind, bringen schon seit einiger Zeit Lebensmittel, die das Angebot aufbessern.

Am Beginn der Corona-Krise und mit den damit verbundenen Auflagen stellte sich aber die Frage, ob das weitergehen kann. Nicht so wie bisher, das war klar: Offene Auslagen wollten alle wegen Ansteckungsgefahr vermeiden. Deshalb machten auch wir ein paar Tage dicht, und entwickelten ein neues Konzept, mit mit eingeschränkten Zeiten, mehr Teamarbeit, Ausgabe über einen langen Tisch, Handschuhen, Schürzen und Mundschutz, Abstandhalten, Desinfizieren und häufigem Händewaschen samt Happy-Birthday-Singen. So wird die Gefahr minimiert, dass Viren weitergetragen werden könnten.

Es war dann eine mutige Entscheidung des Kirchenvorstands, die Verteilung mit diesem Konzept fortzuführen – die natürlich nur möglich war, weil sich einige Mutige bereiterklärt hatten, die Arbeit zu machen. Mutig heißt dabei nicht, dass Risiken eingegangen werden. Es sind eher jüngere Mitarbeiter, die die Verteilung machen, damit niemand gefährdet wird. Wir riskieren nicht die Gesundheit der Abholenden, denn die Abholung gestaltet sich ähnlich wie ein Einkauf im Supermarkt, vielleicht sogar weniger risikoreich, denn die Abholung geschieht an der frischen Luft und es gibt keine Selbstbedienung. Mutig bedeutet hier, dass man etwas macht, was in Frage gestellt werden könnte. Es erfordert Mut, Verantwortung zu übernehmen. Der Mut, anderen zu begegnen, wo es doch sicherer wäre, zu Hause zu bleiben, spielt für die Beteiligten eine weniger große Rolle, denn die Begegnungen geschehen mit Abstand, und für Jüngere ist das Risiko kalkulierbar.

Wichtig ist den Aktiven die Solidarität mit und unter allen, die von der Krise besonders betroffen sind. Gerade jetzt ist es wichtig, dass Ressourcen genutzt werden, damit alle genug zum Leben haben. Das wird im Verlauf der Krise und danach noch sehr an Bedeutung gewinnen – und dieser Gedanke erfährt viel Unterstützung: Es haben sich weitere Helfer gemeldet, Foodsharing wird wieder Lebensmittel bringen, weitere Geschäfte spenden Lebensmittel. Das macht Mut für die Zukunft!

Übrigens: Auch die Bahnhofsmission verteilt Lebensmittel: „Wir sind im Moment vormittags von Montag bis Freitag am Bahnhof Wilhelmshöhe und geben dort von 9-13:30 Uhr warme Getränke und Brote, Brötchen und Obst aus.“

Online-Predigt „Come together“ und „Social distancing“

Liebe lesende Gemeinde,

vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch mit einem Freund – durch das verschlossene Hoftor an der Neuen Brüderkirche hindurch, selbstverständlich auf 1,5 m Abstand. „Social distancing haben wir Deutschen ja drauf“, sagte er, und es kann sein dass er den Unterschied etwas deutlicher spürt wegen seines Migrationshintergrunds. Natürlich haben wir beide gelacht, denn normalerweise sehen wir das weniger als Wert, aber jetzt kommt es uns zugute. In Italien leben die Großfamilien zusammen, die Jungen und die Alten – schön eigentlich, und irgendwie schade, dass das Miteinander der Generationen bei uns nicht so intensiv gelebt wird. Jetzt im Moment ist es vielleicht ein Vorteil – merkwürdig. „Wir sind ja ein bisschen a-sozial – aber das ist gar nicht negativ gemeint! Distanzierung kann ja auch etwas Gutes sein“, sagte mein Freund – und wir mussten das Gespräch unterbrechen, aber mich hat das noch weiter beschäftigt.

Es ist schon merkwürdig, dass wir zum Gottesdienst nicht mehr zusammenkommen können, und auch sonst nicht wirklich. Maximal zwei dürfen sich begegnen, und immer auf Abstand. Es ist keine Frage, dass das im Moment von höchster Bedeutung ist. Nur so kann die Pandemie verlangsamt werden, nur so können wir es schaffen, dass das Gesundheitssystem nicht völlig überlastet wird, nur so können wir Menschenleben retten.

Aber ungewohnt ist es schon. Sonst tun wir alles für „Come together“ – jetzt tun wir alles für „Social distancing“. Ich habe mal ein Lied geschrieben namens „Wir kommen zusammen“, in dem sich für mich ganz gut ausdrückt, was Gottesdienst ausmacht.

Wir kommen zusammen – mehr Infos zum Lied hierhttp://zukunftsmusik-kirchenlieder.de/wir-kommen-zusammen

Aber diese Gemeinschaft, dieses Im-Kreis-Stehen ist im Moment nicht möglich.

Wie ist das mit Nähe und Distanz? Ist Nähe immer das Gute, und Distanz immer problematisch?

Wie ist das eigentlich in unserer Tradition mit Nähe und Distanz, mit Gemeinschaftsbildung und Vereinzelung? Zum Wert von Gemeinschaft gibt es natürlich viele Stellen in der Bibel und viele Beispiele aus der Kirchengeschichte. Aber zu Distanz und Vereinzelung? Doch, da gibt es auch einiges!

Im Alten Testament schon gibt es Gesetze, nach denen sich Menschen in bestimmten Situationen aus der Gemeinschaft zurückziehen sollen. Da mischen sich Hygienemaßnahme und Religion, das ist nicht alles so rational, und vieles lehnen wir heute ab. Aber die Grundidee war schon da!

Und auch die Unterbrechung der Arbeit, die jetzt an vielen Stellen nötig wird, hat da große Tradition: Am Sabbat bleiben alle zu Hause!

Im Neuen Testament scheint manches davon relativiert zu werden: Jesus will keine Gebote abschaffen, aber er setzt die Liebe über alles. Und manche soziale Distanzierung überwindet er, er setzt sich mit Ausgegrenzten und Gesetzesübertretern an einen Tisch und zieht damit den Ärger derjenigen auf sich, die sich an Gesetze halten wollen und darin die einzige Möglichkeit sehen, dass alles gut wird. Und er kommt sogar Aussätzigen nahe, die sonst von allen ferngehalten werden.

Aber auch Jesus braucht manchmal Distanz: Er zieht sich in die Wüste zum Beten zurück – lange Zeiten, 40 Tage! Sogar im Garten Gethsemane will er alleine Beten.

Daran schließen Mönche an: Neben den Mönchsgemeinschaften gibt es auch die Eremiten – eine ganze Bewegung war das. Mönche, die sich in die Einsamkeit der Wüste zurückgezogen haben, um ganz mit Gott allein zu sein. 

Im Mittelalter hat Meister Eckardt viel über die „Abgeschiedenheit“ gesprochen: Nur ganz getrennt von der Welt könne man Gott begegnen, sagte der große Mystiker. Die Welt lenke zu viel ab. Nachvollziehbar, muss ich sagen.

Natürlich ist das alles ein freiwilliger Rückzug von der Welt. Und so ganz vollständig kann er auch nicht gewesen sein, denn ganz ohne Gemeinschaft kann niemand leben. Oft kamen Menschen zu den Eremiten in ihre Einsamkeit, um mit ihnen zu sprechen – und die versorgten sie wenn nötig auch mit Lebensmitteln.

Wozu nun das alles? Wohin führt diese Reise in die Vergangenheit?

Wir könnten mal versuchen, diese soziale Distanzierung, die jetzt für eine Zeit nötig geworden ist, nicht als Verlust zu empfinden sondern als Gewinn im Sinne von Meister Eckardt. Mehr Zeit mit Gott! Das ist natürlich nicht ganz so einfach und selbstverständlich. Nur weil man alleine ist hat man nicht automatisch mehr Gemeinschaft mit Gott. Man kann auch in beunruhigenden Nachrichten ertrinken. Hier geht es aber darum, ganz bewusst auszuwählen. Zeiten zu begrenzen. Fake-News auszusortieren. Und bei dem zu bleiben, was uns Kraft gibt. Und das kommt nicht nur von außen, sondern auch von innen. Viele machen die Erfahrung, dass ihnen ein Gebet Kraft geben kann, ein Gespräch mit Gott. Für manche sind es innere Bilder (z.B. der liebende Blick Jesu oder Gottes). Manche brauchen gar keine Worte und keine Bilder, es ist nur die Konzentration auf die Quelle des Lebens.

Gleichzeitig mag es sein, dass die Einsamkeit uns den Wert von Gemeinschaft und Solidarität ganz neu erfahren lässt. Indem wir merken, wer und was uns fehlt. Aber auch, indem wir vielleicht alte Verbindungen reaktivieren oder indem ganz neue entstehen. Indem Hilfenetze entstehen, die vorher gar nicht nötig waren. Dann entsteht vielleicht gerade durch die Distanz eine neue Nähe. Es ist wie so oft paradox. Vielleicht ist das Projekt „Social Distancing“ im Grunde ein großes „Come Together“.

Jesus hat unser Verständnis von Gemeinschaft verändert. Der Predigttext für heute steht im Hebräerbrief im 13. Kapitel: „12 Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Und so können wir niemand mehr draußen vor dem Tor alleine lassen. Wir müssen vor das Lager, aus unserer eigenen Gemeinschaft hinausgehen, weil niemand allein bleiben soll. Wir können nicht mehr nur an einige denken, denn Jesus hat sich mit denen vor dem Tor identifiziert.

Die Bemühungen um Krisenbewältigung sind bemerkenswert. Es ist gut, dass viele kleine Betriebe Unterstützung erhalten. Trotzdem muss ich sagen: ich bin noch nicht ganz sicher, was die Bilanz sein wird am Ende dieser Krise. Gehen wir solidarisch durch diese Zeit? „Geld ist genug da“ für die Maßnahmen zur Rettung der Wirtschaft. Aber ist auch genug Geld da für die vielen, die ihre Arbeit trotzdem verlieren? Wir werden jedenfalls nicht nur „Social Distancing“ brauchen, sondern weiterhin auch „Come Together“ in anderer Form. Ob wir auch das „drauf haben“, wird sich zeigen. Wir hoffen darauf und arbeiten daran mit.

Gott segne Sie und Euch! Im Rückzug und in der Kontaktsuche in anderer Form, in Distanz und Nähe, als Einzelne und als Gemeinschaft.

Amen.

Noch nicht aufgenommen – bitte selber singen 😉

Gesammelte Informationen zu Angeboten in Corona-Zeiten

Brauchen Sie jemanden zum Einkaufen?
Wir stellen Kontakte her zu freiwilligen Helfern. Wenn Sie zeitweise kein Geld haben, können Sie auch kostenfrei Lebensmittel bekommen.

Brauchen Sie ein gutes Gespräch?  Rufen Sie uns an, wir vermitteln Ihnen einen Menschen, der gerne regelmäßig mit Ihnen telefoniert.

Kontakt   
Pfarrerin Claudia Barth 0561 87 80 89
Pfarrer Stefan Nadolny 0157 3870 4495 oder 0561 87 45 42

Die Erlöserkirche ist regelmäßig mittags geöffnet (12-13 Uhr).

An der Neuen Brüderkirche werden kostenlos Lebensmittel verteilt: Dienstags, Donnerstags und Samstags jeweils 16-17 Uhr . Außerdem Brotverteilung Mo, Mi, Fr 15-17 Uhr und Kleiderkammer Mi & Fr 14-16 Uhr.
Die Zeiten können sich ändern, evtl. Aktualisierungen telefonisch erfragen oder hier auf unserer Seite.

Die Allgemeine Sozialberatung unseres regionalen Diakonischen Werks ist von Montag bis Donnerstag von 10-12 Uhr besetzt und unter der Nummer 0561 71288-16 zu erreichen.

Insbesondere für diejenigen, die kein Internet haben, bietet unsere Landeskirche täglich einen Zuspruch zu Hören an: 0561 9378 -380

Telefonseelsorge: Zusätzlich zur kostenlosen und anonymen Telefonnummer 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 ist die Telefonseelsorge auch per Mail oder Chat zu erreichen:
www.telefonseelsorge-nordhessen.de
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